Dokument-Nr. 12322
Pacelli, Eugenio an Merry del Val, Raffaele
Berlin, 10. Oktober 1925

Regest
Pacelli berichtet dem Sekretär des Heiligen Offiziums Merry del Val über ein Gespräch mit dem Breslauer Fürstbischof Bertram am 3. Oktober über den Breslauer Kirchenhistoriker Wittig und über die Frage, ob diesem sein Lehrstuhl an der dortigen katholisch-theologischen Fakultät entzogen werden soll. Bertrams Position geht aus dem beiliegenden Schreiben vom 5. Oktober hervor, aus dem Pacelli umfangreich zitiert. Der Kardinal ist der Auffassung, dass er seinerseits im Fall Wittig alles tat, was ein Ortsbischof tun konnte. Bertram tadelte den Professor direkt nach Erscheinen des Artikels "Die Erlösten", er entzog dem Wittig das Amt eines Präses der Marianischen Studenten-Kongregation, er ließ ihn durch den Dekan der katholisch-theologischen Fakultät kollegial ermahnen, er ließ den Freiburger Dogmatiker ein Gutachten über die in Wittigs Schriften vertretenen Irrtümer erstellen und es dem Professor mit der Aufforderung zukommen, öffentlich befriedigende Erklärungen zu geben, und er ließ die erbetene Druckerlaubnis zu Wittigs Buch "Leben Jesu" durch seinen Generalvikar amtlich ablehnen. Darüber hinaus teilte der Bischof Wittig die Verurteilung seiner Werke mit und forderte ihn dazu auf, bis zum 15. Oktober den geforderten Auflagen zu gehorchen. Ob er dies tun würde, war bis dahin ungewiss. Bertram kündigte in seinem Schreiben an, die Theologiestudenten zu ermahnen, nichts zu tun, was gegen die Entscheidung des Heiligen Offiziums verstößt. Weiterhin wird er Wittig über den Dekan der Fakultät empfehlen, sechs Monate Urlaub zu nehmen. Darüber hinaus fragt der Kardinal, ob er Wittig raten soll, sein Amt niederzulegen und dabei anzudeuten, dass dies der Wunsch des Heiligen Stuhls ist. Bertram rät zu einer gewissen Vorsicht in der Behandlung des Falls wegen der besonderen Verhältnisse in Deutschland. Schließlich hat Wittig wegen seiner belletristischen Schreibweise auch unter zahllosen treuen Katholiken eine große Anhängerschaft. Darüber hinaus streben protestantische Kreise seit Jahren an, die katholisch-theologischen Fakultäten aus den staatlichen Universitäten zu entfernen, weil die dortigen Professoren keine "freie Wissenschaft" und "freie Forschung" betreiben könnten. Bertram geht davon aus, dass ein scharfes Vorgehen gegen Wittig diese Bewegung stärken wird. Er bezeichnet die mögliche Trennung der katholisch-theologischen Fakultäten von den staatlichen Universitäten als einen verhängnisvollen und nie wieder gutzumachenden Schlag gegen die Katholizismus in Deutschland. Des Weiteren verweist Bertram auf die anstehenden Verhandlungen um ein Konkordat mit Preußen, gegen das der Protestantismus bereits seit einigen Monaten kämpft. Eine katastrophale Wendung im Fall Wittig sieht er als eines der größten Hindernisse für die Verhandlungen an. Nach Pacellis Einschätzung übersieht Bertram in seiner Darstellung allerdings einen wesentlichen Punkt. Schließlich war zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar, ob sich Wittig innerhalb der vorgegebenen Frist tatsächlich unterwerfen und ob er dem Vorschlag eines sechsmonatigen Urlaubs folgen wird. Deshalb wollte Pacelli vom Kardinal wissen, welche Maßnahmen er in diesem Fall ergreifen wird, vor allem mit Blick auf die Teilnahme der Studenten an den Vorlesungen Wittigs. Mit dem beiliegenden Schreiben vom 7. Oktober übersandte Bertram die ebenfalls beiliegende Antwort Wittigs vom 4. Oktober. Obwohl der Kardinal die wahrscheinlich unhöflichsten Passagen daraus strich, enthält dieses nach Einschätzung Pacellis in der Form unverschämte Schreiben trotz der Versicherung Wittigs, nicht ungehorsam sein zu wollen, eine klare Weigerung, sich der Entscheidung des Heiligen Offiziums zu unterwerfen. Der Professor anerkennt darin zwar grundsätzlich die Gewalt der Kirche, den Gläubigen die Lektüre von glaubens- und sittenfeindlicher Lektüre zu verbieten, doch entbehrt das Verbot, seine Bücher lesen zu dürfen, in seinen Augen jegliche Begründung. Wittig fordert, dass ihm die Gründe dafür dargelegt werden sollen, damit er sie in einer Neuauflage auch korrigieren kann. Er beteuert, dass er der Kirche treu habe dienen wollen, die ihn wiederum mit "Proskription" und "Damnation" dafür entlohnte. Nach Wittigs Worten erlitt er bereits in den ersten beiden Monaten schweren moralischen und materiellen Schaden. Er wirft der Kirche vor, dass es seit jeher unsittlich sei, einen Menschen auch mit den Mitteln des Rechts so schwer zu schädigen wie sie es bei ihm tat, ohne öffentlich die Gründe dafür anzugeben. Deshalb hält er das Verbot nicht für verpflichtend. Weiterhin bezeichnet Wittig den Vorwurf, er zerstöre den katholischen Glauben von Grund auf, weshalb er erneut das Glaubensbekenntnis sowie den Antimodernisteneid leisten soll, für eine "krasse Unwahrheit". Vielmehr verweist der Professor auf die vielen Menschen, die er durch seine Bücher zum Glauben zurückführte und deren Glauben er bestärkte. Folglich kann er der römischen Aufforderung mit Verweis auf sein Gewissen nicht nachkommen. Des Weiteren erinnert Wittig daran, dass er beide Eide bereits leistete und auch weiterhin zu ihnen stünde. Er sieht sich nicht als Eidbrüchigen und möchte sich nicht als solchen behandeln lassen. Er sieht in der Aufforderung, erneut den Antimodernisteneid zu leisten, den Beweis dafür, dass Rom seine Schriften nicht kennt. In seinen Augen sind seine Werke eine Ablehnung und Bekämpfung des Modernismus. Aus Kollegenkreisen wurde Wittig geraten, darauf hinzuweisen, dass Rom die Mitglieder der theologischen Fakultäten Deutschlands aus kirchenpolitischen Gründen vom Antimodernisteneide dispensierte und dass eine solche Umgehung zu Schwierigkeiten führen würde. Wittig ist allerdings nicht an Kirchenpolitik interessiert, sondern er legt Wert darauf, dass er kein Eidbrüchiger ist und dass es ihm sein Gewissen verbietet, den Eid als bequemes Schutzmittel gegen die drohenden Ungelegenheiten zu missbrauchen. Seine Antwortet stellt in seinen Augen keinen Ungehorsam dar, sondern er kann den Eid aus Gewissensgründen nicht wiederholen. Der nach Pacellis Auffassung rebellische Geistliche endet sein Schreiben mit einer Attacke gegen Bertram. Der Professor wirft seinem Bischof vor, von einigen Hetzern verängstigt worden zu sein und nach Skrupulantenart die Maßnahmen immer mehr verschärft zu haben. Er sieht die Hauptschuld für einen möglichen Skandal beim Bischof, von dem er sich im Stich gelassen fühlt.
Bertram betont in seinem Schreiben, dass er keinen Zweifel daran hat, Wittig die kirchliche Lehrbefugnis entziehen und den Studierenden den Besuch seiner Vorlesungen verbieten zu müssen. Angesichts der bevorstehenden Konkordatsverhandlungen und da es nach dem Schreiben Wittigs zwecklos erscheint, ihm einen Urlaub nahezulegen, bittet der Kardinal den Nuntius darum, den Heiligen Stuhl zu benachrichtigen und entsprechende Weisung einzuholen. Bertrams Vertrauensmann in der theologischen Fakultät Seppelt wies ihn darauf hin, dass es wünschenswert wäre, das Vorlesungsverbot für Wittig vor dem Vorlesungsbeginn am 3. November auszusprechen, um einen durch den Abbruch der Vorlesung hervorgerufenen skandalösen Eklat und romfeindliche Demonstrationen zu vermeiden. Bertram ruft das beiliegende Statut über das Verhältnis der katholisch-theologischen Fakultät zum fürstbischöflichen Stuhle von Breslau aus dem Jahr 1840 in Erinnerung, an dessen Bestimmungen er sich halten muss. Es legt fest, dass der Bischof das Kultusministerium über einen Dozenten, der gegen die katholische Lehre verstößt, informieren muss; dieses wiederum hat energisch Abhilfe zu schaffen. Bertram schlägt deshalb vor, dass er ein im Entwurf beiliegendes Schreiben an das preußische Kultusministerium sendet, um dessen Einschätzung er Pacelli bittet. Der Nuntius versicherte dem Kardinal am heutigen Tag, dass er das Schreiben an das Heilige Offizium weiterleitet. Angesichts der Dringlichkeit antwortete Pacelli mit dem Hinweis, dass es sich beim Folgenden um seine persönliche Meinung handelt: Wittig muss zweifellos die kirchliche Lehrerlaubnis entzogen und den Studierenden der Besuch seiner Vorlesungen verboten werden. In seinen Augen kann sich Bertram an das Kultusministerium wenden, denn der Heilige Stuhl anerkannte die genannten Statuten in der Konvention betreffend die Errichtung einer katholisch-theologischen Fakultät an der Kaiser-Wilhelms-Universität in Straßburg im Jahr 1902. Bezüglich des Schreibens an das Kultusministerium legte Pacelli dem Kardinal allerdings einige Änderungswünsche nahe. So verstieß Wittig nicht nur gegen die Vorschriften des Heiligen Stuhls, wie Bertram schreibt, sondern auch gegen die seines Bischofs, weshalb der Nuntius von Verstößen gegen die Vorschriften der kirchlichen Autoritäten sprechen möchte. Bertram schreibt, dass es ihm zurzeit nicht möglich sei, den Studierenden zu erlauben, Wittigs Vorlesungen zu besuchen. Pacelli regte an, das Wort "zurzeit" zu streichen, da es als eine vorübergehende Lösung missverstanden werden könnte. Bezüglich der Formulierung, dass durch einen Lehrauftrag für den Privatdozenten Altaner Abhilfe geschaffen werden könnte, wies der Nuntius darauf hin, dass dies insofern missverstanden werden könnte, als solle Altaner lediglich eine Vertretung und kein wirklicher Ersatz für Wittig sein. Pacelli bittet um Weisung für das weitere Vorgehen. Abschließend äußert er eine Bitte, die vielfach an ihn herangetragen wurde: das Heilige Offizium möge in Analogie zum französischen Lehrbuch "Manuel Biblique" die Irrlehren Wittigs öffentlich benennen. Denn der Nuntius hält es angesichts der großen Verbreitung der Werke Wittigs für notwendig, dass die Gläubigen von höchster Warte aus authentisch über die Fehler belehrt werden, die zur Verurteilung führten.
Betreff
Sul Sac. Prof. Giuseppe Wittig
Eminenza Reverendissima,
Facendo seguito al mio rispettoso Rapporto Nr. 33459 del 29 Agosto c. a., compio il dovere di riferire all'Eminenza Vostra Reverendissima che, essendo l'Emo Sig.  Cardinale Bertram, Vescovo di Breslavia, di passaggio per Berlino, venuto a visitarmi la sera del 3 corrente, non mancai di intrattenerlo nuovamente sul penoso argomento del Sac. Prof. Giuseppe Wittig, soprattutto per ciò che riguarda la possibilità della sua rimozione dalla cattedra, che egli occupa in quella Facoltà teologica. Il prelodato Signor Cardinale mi promise che mi avrebbe esposto per iscritto il suo pensiero su detta questione, come in realtà egli fece con lettera in data di quel medesimo giorno ( Allegato I ), consegnatami la mattina del 5.
In essa l'Eminentissimo cominciava col ri-
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cordare i seguenti provvedimenti, già da lui presi in passato nei riguardi del menzionato Professore, per dimostrare, come egli crede, che da parte sua aveva fatto tutto il possibile: 1º) Subito dopo la pubblicazione dell'articolo "Die Erlösten" indirizzò al Wittig una lettera di biasimo, che venne poi comunicata anche a vari Professori e parroci; - 2º) gli tolse l'ufficio di Preside della Congregazione mariana degli studenti; - 3º) lo fece ammonire per mezzo del decano della Facoltà teologica, affinché evitasse descrizioni leggiere e proposizioni temerarie; - 4º) nell'inverno scorso fece redigere dal Sac. Prof. Engelbert Krebs di Friburgo un voto sugli errori contenuti nei suoi scritti, che mandò allo stesso Wittig, chiedendogli di dare pubblici e soddisfacenti schiarimenti; - 5º) fece negare ufficialmente per mezzo del suo Vicario generale il richiesto Imprimatur al suo libro "Leben Jesu".
"Dopoché la Suprema S. Congregazione del S. Offizio (continuava l'Eminentissimo nella succitata lettera) mi partecipò la condanna dei di lui scritti, aggiungendo alcune prescrizioni per il Wittig, gliene
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diedi comunicazione, intimandogli di sottomettersi alle medesime non oltre il 15 Ottobre, nel qual giorno comincia il nuovo semestre degli studi universitari. Sino ad oggi non è certo se egli ubbidirà.
Ho inoltre l'intenzione:
1º) di ammonire al principio del nuovo semestre gli studenti di teologia di non far nulla, che non possa conciliarsi col rispetto dovuto alla decisione del S. Offizio.
2º) di suggerire al Prof. Wittig per mezzo del decano della Facoltà teologica, di prendere un congedo di sei mesi, affinché possa meglio riflettere alla sua situazione e siano così evitate non poche spiacevoli impressioni ed inconvenienti.
Del resto mi permetto di richiamare l'attenzione sui seguenti punti:
I. - Sono volentieri disposto a consigliare al Sac. Prof. Wittig di dimettersi dal suo ufficio di Professore, e chiedo se possa accennare esser ciò desiderio della S. Sede.
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II. La situazione della Germania richiede una certa circospezione nel trattare questo caso. Infatti:
1º) Il Professor Wittig ha, a causa del suo stile popolare ed assai fino dal punto di vista letterario, numerosissimi aderenti nei circoli colti, anche fra i buoni cattolici;
2º) Molti protestanti tendono già da decenni ad eliminare le Facoltà teologiche cattoliche dal corpo delle Università, perché la condizione dei professori di teologia è, secondo loro, inconciliabile colla "libera scienza" e colla "libera indagine"; un severo procedimento contro il Wittig rinforzerebbe questa tendenza; d'altra parte, la separazione delle Facoltà teologiche dalle Università costituirebbe un colpo gravissimo, fatale ed irreparabile per la Chiesa cattolica in Germania;
3º) Le trattative per il Concordato fra la S. Sede e la Germania cominceranno nel prossimo inverno; il protestantesimo lotta già da alcuni mesi contro qualsiasi Concordato; se il caso Wittig pren-
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desse una cattiva piega, sarebbe uno dei più grandi ostacoli per tali trattative".
Fin qui l'esposto dell'Eminentissimo Bertram, nel quale, tuttavia, mancava, a mio subordinato parere, un punto essenziale. Rimanendo, infatti, incerto se il Wittig si sarebbe sottomesso entro il termine prefissogli dal Sig. Cardinale Vescovo di Breslavia, e neppure se egli accetterebbe il suggerimento di prendere un congedo di sei mesi, era importante di sapere quali provvedimenti l'Eminentissimo intendeva di prendere in caso negativo, massime per ciò che concerne la frequenza degli studenti di S. Teologia alle lezioni del più volte menzionato professore. Perciò mi sembrò necessario di domandargli maggiori schiarimenti al riguardo con foglio dello stesso giorno 5 corrente.
Ieri mattina mi giunse una nuova lettera dell'Eminentissimo in data del 7 corr. ( Allegato II ), nella quale mi comunicava in copia ( Allegato III ) la risposta avuta dal Wittig. Sebbene il Sig. Cardinale Bertram vi abbia soppresso alcuni passi (probabil-
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mente i più scabrosi), essa, insolente nella forma, contiene, pur colla dichiarazione del suddetto Professore di non voler essere disubbidiente, un chiaro rifiuto di sottoporsi alla decisione di cotesta Suprema.1 Egli dichiara bensì di riconoscere in principio la potestà della Chiesa di vietare ai fedeli la lettura di scritti contrari alla fede ed ai costumi, ma aggiunge subito che la proibizione, la quale ha colpito i suoi libri, è sprovvista di qualsiasi motivazione. Se egli ha da sottomettersi come uomo ragionevole, debbono essergli dettagliatamente significati i motivi della proibizione medesima, di guisa che possa rettamente spiegare o modificare in nuove edizioni i luoghi censurati. Egli ha avuto la miglior volontà di servire con tutte le forze sino alla fine fedelmente la Chiesa; questa l'ha compensato con "proscrizione" e "condanna". La suaccennata proibizione gli ha procurato già nei due primi mesi gravi pregiudizi materiali e morali; ora è stato sempre ritenuto come immorale di danneggiare in tal guisa, anche coi mezzi del diritto, un uomo, senza aver ma-
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nifestato pubblicamente e colla massima accuratezza che ciò era necessario e non poteva farsi altrimenti. Egli considera perciò quella proibizione come non obbligante.
Il Wittig passa poi nella sua deplorevolissima risposta a parlare dell'impostogli precetto di emettere la professione di fede ed il giuramento antimodernista e non si perita di qualificare il motivo di tale ingiunzione ("quia errores, quos ... Wittig litteris tradidit, certe quidem ex parte, doctrinam divino-catholicam funditus subvertunt) come una "manifesta crassa falsità", giacché al contrario, egli afferma, i suoi libri hanno ricondotto alla fede od in essa confermato ed edificato molte persone. In conseguenza di ciò, poiché non gli è lecito di negare l'opera di Dio, non può in coscienza riconoscere né con una firma né con un atto quel falso motivo. Del resto egli ha già emesso, con una convinzione, che asserisce di aver anche attualmente, sia la professione di fede che il giuramento antimodernista, e non intende di rinnovarli, giacché
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non è e non vuole essere trattato come spergiuro. Il precetto, poi, della emissione del giuramento antimodernista è una nuova prova che Roma non conosce affatto i suoi scritti, ogni linea dei quali sono una negazione del modernismo. Alcuni suoi Colleghi lo hanno consigliato di far rilevare come Roma stessa per motivi politico-ecclesiastici ha dispensato i membri delle Facoltà teologiche della Germania dal giuramento in discorso e che l'eludere questa Convenzione solleverebbe serie difficoltà. Ma egli non si cura della politica ecclesiastica. La ragione, per cui non pensa di ripetere quei due atti, è perché non può riconoscersi spergiuro e perché la sua coscienza gli vieta di abusare del giuramento come di un comodo riparo contro i fastidi, che lo minacciano e della cui gravità egli si rende pienamente conto. La sua risposta perciò non significa che egli rifiuta di ubbidire, ma che quanto gli è chiesto è stato già fatto e non può essere in queste circostanze ripetuto per motivi di coscienza.
L'infelice e ribelle sacerdote termina il
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suo scritto con un attacco contro l'Emo Bertram: "Io accuso apertamente Vostra Eminenza di avere, fatta paurosa da alcuni istigatori, cooperato, - con tutta la serie delle Sue misure, le quali secondo il modo proprio degli scrupolosi sempre più si inasprivano, - all'attuale sciagura. Abbandonato dal mio Vescovo, son rimasto esposto ad ogni latrato e per porre fine a questo abbaiamento, si interdice a me di predicare il Vangelo della misericordia di Dio. Se il mio caso produrrà scandalo in tutto il popolo cattolico, non ne ho io la più gran parte di colpa".2
Nella succitata lettera l'Emo dichiara non esservi più per lui, dopo di ciò, alcun dubbio che debba togliere al Wittig la missio canonica e proibire agli studenti di frequentare le sue lezioni. Poiché, tuttavia, nel presente grave conflitto occorre aver riguardo alle trattative concordatarie, e siccome dopo la risposta del Wittig sarebbe inutile di raccomandargli di prendere un congedo, il Sig. Cardinale Bertram mi interessa di portare con ogni sollecitudine quanto sopra a conoscenza della S. Sede per le ulteriori eventuali istruzioni. D'altra parte, egli aggiunge, secondo il parere del Prof. Canonico Seppelt,
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l'anzidetta proibizione per gli studenti è più facilmente attuabile prima del 3 Novembre, giorno in cui ricominceranno le lezioni, giacché, se queste, già iniziate, dovessero poi essere interrotte, ciò darebbe luogo ad un pubblico e clamoroso scandalo con pericolo di dimostrazioni ostili a Roma. L'Eminentissimo ricorda inoltre il Regolamento del 13 Settembre 1840 circa i rapporti fra la Facoltà teologica di Breslavia ed il Vescovo, cui ebbi già occasione di accennare nel succitato Rapporto N. 33459 e del quale, del resto, l'Eminenza Vostra troverà il testo parimenti qui compiegato ( Allegato IV ). Secondo il § 48 lett. b di detto Regolamento, qualora un professore nel suo insegnamento o nei suoi scritti offenda la dottrina cattolica, il Vescovo è autorizzato a denunziare il caso al Ministero, il quale, in base a tale denunzia, procederà con rigore ed energia e porterà rimedio al lamentato inconveniente.3 In conformità di ciò, il Sig. Cardinale si propone di indirizzarsi senza indugio al menzionato Ministero del Culto prussiano con un officio, di cui ha inviato un progetto di minuta ( Allegato V ), e mi ha chiesto di significargli quanto prima, a motivo dell'angustia del tempo, se, a mio avviso, nulla
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osti a tale passo.
Ho risposto oggi stesso all'Eminentissimo Vescovo di Breslavia, assicurandolo che avrei immediatamente riferito quanto sopra a cotesta Suprema S. Congregazione per opportuna cognizioni della medesima e per quegli ulteriori provvedimenti, che Essa giudicasse eventualmente del caso. Poiché, poi, l'Emo chiedeva, come ho accennato, il mio modesto parere al riguardo, ed in vista della urgenza delle cosa, gli ho significato, come mia opinione personale, quanto segue:
41º) Non vi è dubbio che debba essere tolta al Wittig la missio canonica e proibito agli studenti di frequentare le sue lezioni.
2º) Nulla sembrarmi ostare a che l'Eminentissimo si rivolga al Ministero del Culto a norma del suaccennato Regolamento, riconosciuto dalla stessa S. Sede nella Convenzione per la erezione della Facoltà teologica di Straburgo del 5 Dicembre 1902 (articolo 4).
3º) Quanto al progetto di minuta mi sono permesso di proporre all'Emo con ogni delicatezza, e sempre come avviso puramente personale, alcune modificazioni:
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a) Invece delle parole "a causa dell' aperto conflitto del Prof. Dr. Wittig colle prescrizioni della S. Sede in cose riguardanti la dottrina cattolica" ho suggerito di porre: "...colle prescrizioni delle competenti Autorità ecclesiastiche...", giacché egli ha in realtà trasgredito anche il precetto dell'Ordinario, il quale gli aveva prefisso un termine per sottomettersi, ed altresì affinché apparisca di fronte al Governo che non solo la S. Sede, ma eziandio l'Ordinario medesimo riprova e condanna gli errori contenuti negli scritti in questione.
b) Nella frase "non mi è al presente (zurzeit) possibile di permettere agli studenti di teologia della diocesi di Breslavia di frequentare le di lui lezioni" ho proposto di sopprimere la parola zurzeit, la quale potrebbe dare l'impressione che si tratti soltanto di provvedimento transitorio.
c) L'ultimo periodo: "In conformità del citato § 48 lett. b (del Regolamento) prego che si prenda un rimedio (Abhilfe) sufficiente per i bisogni degli studenti, ad esempio dando l'incarico dell'insegnamento al libero docente Dr. Altaner di Breslavia" mi è sembrato che
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autorizzasse una troppo stretta interpretazione dell'obbligo del Governo alla Abhilfe, limitandolo a quello di dare un sostituto al Professore dichiarato per i suoi errori inabile all'insegnamento delle scienze sacre, senza tuttavia allontanarlo dalla cattedra nella Facoltà teologica. Perciò ho suggerito la seguente modificazione: "In conformità ... prego che si prenda un corrispondente rimedio. Per i bisogni degli studenti propongo che sia dato l'incarico...".5
Mentre sottometto quanto sopra al superiore giudizio ed all'alto senno dell'Eminenza Vostra, chiedendo umilmente venia, se a causa della mia insufficienza e della ristrettezza del tempo, la quale non mi permetteva di attendere le venerate di Lei istruzioni, avessi errato nella risposta data all'Emo Bertram, stimo mio dovere di riferire altresì a Vostra Eminenza come da molti si desidererebbe che cotesta Suprema, a somiglianza di quanto fece già per il Manuel biblique ou Cours d'Ecriture Sainte à l'usage des Séminaires di Vigouroux, Bacuez e Brassac, dichiarasse pubblicamente quali sono le erronee dottrine del Wittig. Data invero la grande diffusione e lo straor-
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dinario favore che i suoi scritti hanno incontrato anche fra numerosi cattolici, sembrerebbe a non pochi opportuno che i fedeli fossero autenticamente illuminati sugli errori, che hanno condotto alla condanna delle sue opere.
Chinato umilmente al bacio della Sacra Porpora, con sensi di profondissima venerazione ho l'onore di confermarmi
Di Vostra Eminenza Reverendissima
Umilissimo Devotissimo Obbligatissimo Servo
+ Eugenio Pacelli Arcivescovo di Sardi
Nunzio Apostolico
96r, unterhalb der Datusmzeile hds. von unbekannter Hand, vermutlich vom Empfänger, notiert: "18-X-25 [In] Aud. [SS]. Si scriva a Mg. Pacelli dicendogli, che la S. Cong. approva (oppure non ha nulla da osservare in contrario) alla lettera <risposta> da lui spedita <data> all'E Card. di Breslavia: il quale faccia pure quanto ha esposto. Per riguardo poi all'ultimo punto di una lettera esplicativa il S. O. non crede di dare opportuno di farla nel caso Wittig. I motivi della condanna sono stati esaurientemente indicati negli articoli che in proposito delle stesse sono stati pubblicati nelle riviste tedesche. (N. B. Prima di scrivere questa 2da parte si informi se e quali riviste cattoliche hanno scritto in proposito, sollecitando dei lavori relativi, in caso che non fossero ancor stati pubblicati).
C. [Pensi]"; unterhalb der Betreffzeile hds. von gleicher Hand hds. notiert: "20-X-25. Scritto a Mg. Pacelli per riguardo al 1. punto [Kürzel unlesbar]".
1"Suprema" hds. am linken Seitenrand, vermutlich vom Empfänger, angestrichen.
2"colpa" hds. am rechten Seitenrand von unbekannter Hand, vermutlich vom Empfänger, angestrichen.
3"nei suoi scritti ... lamentato inconveniente" hds. von unbekannter Hand, vermutlich vom Empfänger, am linken und rechten Seitenrand angestrichen.
4Anfang des Absatzes hds. von unbekannter Hand, vermutlich vom Empfänger, am linken Seitenrand angestrichen.
5"l'incarico..." hds. von unbekannter Hand, vermutlich vom Empfänger, angestrichen.
Empfohlene Zitierweise
Pacelli, Eugenio an Merry del Val, Raffaele vom 10. Oktober 1925, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Dokument Nr. 12322, URL: www.pacelli-edition.de/Dokument/12322. Letzter Zugriff am: 28.03.2024.
Online seit 24.06.2016.