Dokument-Nr. 18662
Die "Schwarze Fahne" und "Bischof" Kowalski, in: Donauzeitung-Passau, 02. November 1927
Von durchaus zuverlässiger Seite erfahren wir zur Sache:
Der Artikel: ["]Wieder ein Schweinepriester vor Gericht" befaßt sich mit dem Sektierer Kowalski aus Pock [sic]. Kowalski steht an der Spitze der sogenannten Mariawitensekte, deren Anhängerzahl in Polen immer mehr zurückgeht. Kowalski ist nicht Bischof von Warschau, wie es die "Schwarze Fahne" irrtümlich, absichtlich oder unabsichtlich angibt. Die moralischen Ausschreitungen Kowalksis scheinen auf Wahrheit zu beruhen, obwohl uns die Darstellung der "Schwarzen Fahne", als tanzten während der "Messe" Kowalskis nackte Mädchen um den Altar, unwahrscheinlich vorkommt. Die katholische und nationale Presse Polens hat die Verderbtheit Kowalskis und der Mariawitensektierer stets gebrandtmarkt, weshalb Kowalski an die 30 Beleidigungsklagen anstrengte, die er jedoch zurückzog, als es zur Verhandlung kommen sollte.
Die "Schwarze Fahne" will bei ihren, der einschlägigen Verhältnisse unkundigen Lesern offenbar den Eindruck erwecken - vor allem durch die Ausdrücke "Marienkult", "Messe" und durch die beigefügten obszönen Illustrationen mit schwarzen Priesterkleid und römischen Hut, während die Mariawiten doch aschgraue Kleidung tragen-, als handle es sich um einen katholischen Bischof.