Polnischer Provisorischer Staatsrat

Der polnische Provisorische Staatsrat wurde im November 1916 gegründet und trat erstmals am 14. Januar 1917 in Warschau zusammen. Ihm gehörten unter anderem der Warschauer Bürgermeister Zdzisław Fürst Lubomirski, der Warschauer Erzbischof Aleksander Kakowski und das spätere polnische Staatsoberhaupt Józef Piłsudski an. Der Staatsrat sollte die deutsche Militärverwaltung in den Bereichen Finanz-, Außen- und Innenpolitik, Erziehungswesen und Religion beratend unterstützen. Die Zusammenarbeit zwischen Staatsrat und Militärverwaltung gestaltete sich allerdings als schwierig. Die Frage der Eidesleistung der polnischen Legionen, die zu einer "Polnischen Wehrmacht" werden sollten, führte zum Konflikt. Daraufhin wurde der Provisorische Staatsrat im September 1917 von einem Regentschaftsrat und einer neuen Regierung abgelöst.
Literatur
ALEXANDER, Manfred, Kleine Geschichte Polens (Reclams Universal-Bibliothek 17060), Stuttgart 2003, S. 265 f.
LEMKE, Heinz, Allianz und Rivalität. Die Mittelmächte und Polen im ersten Weltkrieg (bis zur Februarrevolution) (Quellen und Studien zur Geschichte Osteuropas 18), Wien 1977, S. 393-405.
ROOS, Hans / ALEXANDER, Manfred, Geschichte der polnischen Nation 1918-1985. Von der Staatsgründung im ersten Weltkrieg bis zur Gegenwart, Stuttgart u. a. 41986, S. 27 f.
Empfohlene Zitierweise
Polnischer Provisorischer Staatsrat, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 16024, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/16024. Letzter Zugriff am: 19.03.2024.
Online seit 24.03.2010, letzte Änderung am 24.10.2013.
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