Deutsche Zentrumspartei, Aufruf und Leitsätze vom 30. Dezember 1918

Nach einer kurzen Phase der Desorientierung nach der Novemberrevolution 1918, in der die Parteiorganisation teils gänzlich aufgelöst, teils aktionsunfähig war, gelang es noch im gleichen Monat zwei Gruppen von Zentrumspolitikern in Köln und Berlin unabhängig voneinander Wahlprogramme auszuarbeiten. Diese wurden zusammengefügt und am 20. Dezember 1918 vom Reichsgeneralsekretariat in der Kölnischen Volkszeitung veröffentlicht.
Am 30. Dezember trat der Reichsausschuss unter dem Vorsitz Matthias Erzbergers zusammen. Der Reichsausschuss erarbeitete eine endgültige Fassung der Leitsätze, die er zusammen mit einem Aufruf, der sich zu einer christlich fundierten demokratischen Republik bekannte, veröffentlichte.
Die 33 Punkte der Leitsätze behandelten stichpunktartig Vorstellungen der Partei zur zukünftigen Verfassung sowie zur Außen-, Finanz-, Wirtschafts-, Sozial- und Kulturpolitik.
Pacelli zitiert an dieser Stelle zusammenfassend Punkte aus den Leitsätzen, die sich im Grundrechte-Katalog der Weimarer Reichsverfassung wiederfinden.
Quellen
Aufruf und Leitsätze der Deutschen Zentrumspartei vom 30. Dezember 1918, in: MOMMSEN, Wilhelm (Hg.), Deutsche Parteiprogramme (Deutsches Handbuch der Politik 1), München 1960, S. 481-486.
Literatur
MORSEY, Rudolf, Die Deutsche Zentrumspartei 1917-1923 (Beiträge zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien 32), Düsseldorf 1966, S. 99-109, 128-133.
Empfohlene Zitierweise
Deutsche Zentrumspartei, Aufruf und Leitsätze vom 30. Dezember 1918, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 16071, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/16071. Letzter Zugriff am: 28.03.2024.
Online seit 04.06.2012, letzte Änderung am 10.09.2018.
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