Wahlen zur sächsischen Volkskammer 1919

Bei den Wahlen zur sächsischen Volkskammer am 2. Februar 1919 konnte die Mehrheitssozialdemokratie (MSPD) 41,6 Prozent der Stimmen bzw. 42 Sitze gewinnen. Die Unabhängigen Sozialdemokraten (USPD) kamen auf 16,3 Prozent bzw. 15 Sitze. Die Deutsche Demokratische Partei (DDP) konnte 22,9 Prozent bzw. 22 Sitze für sich verbuchen, die Deutsche Volkspartei (DVP) 3,9 Prozent bzw. 4 Sitze. Die Deutschnationale Volkspartei (DNVP) vereinigte 14,3 Prozent der Stimmen auf sich und zog mit 13 Abgeordneten in die Volkskammer ein. Die Zentrumspartei dagegen bekam lediglich 1,0 Prozent der Stimmen und konnte keine Vertreter entsenden.
Zwar erreichten die beiden Flügel der Sozialdemokratie zusammen die absolute Mehrheit, doch aufgrund ihrer unterschiedlichen Auffassungen über die Rolle der Arbeiter- und Soldatenräte im nachrevolutionären Sachsen bildeten sie keine gemeinsame Regierung. Vielmehr kam eine Minderheitsregierung der MSPD unter Georg Gradnauer zustande.
Literatur
FALTER, Jürgen / LINDENBERGER, Thomas / SCHUMANN, Siegfried, Wahlen und Abstimmungen in der Weimarer Republik. Materialien zum Wahlverhalten 1919-1933 (Statistische Arbeitsbücher zur neueren deutschen Geschichte), München 1986, S. 108.
GROSS, Reiner, Geschichte Sachsens, Leipzig 2001, S. 256.
Empfohlene Zitierweise
Wahlen zur sächsischen Volkskammer 1919, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 17000, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/17000. Letzter Zugriff am: 28.03.2024.
Online seit 04.06.2012, letzte Änderung am 10.03.2014.
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