Besetzte Gebiete im Russischen Reich im Ersten Weltkrieg

Der Frontverlauf im Osten war weit dynamischer als der der Westfront, so wurde bis Ende 1914 der Westen Russisch-Polens mit Łódź von deutschen Truppen erobert. Bis Ende 1916 gelang es den Mittelmächten, den Rest Russisch-Polens mit der Hauptstadt Warschau, Kurland und Litauen einnehmen. Nachdem sich die russische Armee im Laufe der Oktoberrevolution 1917 aufzulösen begann, konnten weitere Gebiete besetzt werden. Mit dem Frieden von Brest-Litowsk von 3. März 1918 besetzten die Mittelmächte riesige Gebiete im Baltikum, in der Ukraine und in Weißrussland und stießen sogar bis zum Kaukasus vor.
Auch nach dem Ende des Ersten Weltkrieges standen mit Erlaubnis der Entente weiterhin deutsche Truppen auf Gebieten des ehemaligen Russischen Reichs. Dieser Zustand endete in der Ukraine bereits Ende 1918, im Baltikum jedoch endgültig erst in der Ersten Hälfte des Jahres 1919, als die letzten irregulären deutschen Verbände von den erstarkenden Nationalbewegungen vertrieben wurden.
Literatur
DAHLMANN, Dittmar, Baltische Staaten, in: HIRSCHFELD, Gerhard / KRUMEICH, Gerd / RENZ, Irina (Hg.), Enzyklopädie Erster Weltkrieg, Paderborn u. a. 2009, S. 368-370.
LINDEMANN, Mechthild, Ukraine, in: HIRSCHFELD, Gerhard / KRUMEICH, Gerd / RENZ, Irina (Hg.), Enzyklopädie Erster Weltkrieg, Paderborn u. a. 2009, S. 934 f.
STONE, Norman, Ostfront, in: Ebd., S. 762-764 [mit Karte].
Empfohlene Zitierweise
Besetzte Gebiete im Russischen Reich im Ersten Weltkrieg, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 18189, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/18189. Letzter Zugriff am: 29.03.2024.
Online seit 20.12.2011, letzte Änderung am 25.03.2013.
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