Benediktinerabtei Plankstetten

Die Benediktinerabtei Plankstetten wurde 1129 als Hauskloster der Grafen von Greglingen gegründet. Von der Gründerzeit an bestanden gute Kontakte zum bischöflichen Hof in Eichstätt. Im 15. Jahrhundert beauftragte der Bischof Donauwörther Mönche mit der Reform des klösterlichen Betriebs, was zu einer Zeit der Blüte führte. Die Wirren des Pfälzischen Bauernkriegs (1525) und des Dreißigjährigen Kriegs (1618-1648) bedeuteten für das Kloster massive Einschnitte. Erst ab dem 18. Jahrhundert stabilisierten sich Klosterwirtschaft und geistig-geistliches Leben. Außerdem betrieben die Mönche eine große Bautätigkeit. Als Sinnbild für die Erneuerung des klösterlichen Lebens in allen Bereichen wird Abt Maurus Xaverius Herbst OSB (1742-1757) angesehen, der bis heute eine regionale Verehrung erfährt.
Im Zuge der Säkularisation von 1803 wurde die Abtei aufgehoben, wobei die endgültige Aufhebung des Konvents erst 1806 erfolgte. Die Ländereien gingen größtenteils in den Staatsbesitz über, während die Klostergebäude versteigert wurden. Erst 1904 gelang die Wiederbesiedelung mit Benediktinern, die vom Plankstetter Pfarrer Peter Meyer und dem Scheyerner Abt Rupert Metzenleitner OSB betrieben und von Theodor Freiherr von Cramer-Klett finanziell unterstützt wurde. Das zunächst als Priorat in Abhängigkeit von Scheyern wiedererrichtete Kloster unter der Leitung P. Gregor Danners OSB erfreute sich bald großer Beliebtheit, sodass bereits 1917 die Eigenständigkeit durch die Erhebung zur Abtei erlangt wurde. Zum ersten Abt wurde Wolfgang Eiba OSB gewählt, dem nach seinem Tod im Jahr 1927 Jacobus Pfättisch OSB nachfolgte. Dem Kloster wurden fünf Pfarreien zur Seelsorge übergeben. Außerdem betrieb das Kloster eine große Landwirtschaft und bereits ab 1907 eine Landwirtschaftsschule.
Die Abtei Plankstetten besteht bis heute.
Literatur
Benediktiner; Schlagwort Nr. 2088.
BAUER, Petrus, Die Benediktinerabtei Plankstetten in Geschichte und Gegenwart, Plankstetten 1979.
Geschichte, in: www.kloster-plankstetten.de (Letzter Zugriff am: 03.03.2018).
HEIMBUCHER, Max, Die Orden und Kongregationen der katholischen Kirche, Bd. 1, Paderborn 31933, ND München / Paderborn / Wien 1965, S. 268.
Plankstetten, in: KOMINIAK, Benedict / CÔTÉ, Jaques / SCHÄFER, Cyrill (Hg.), Loci ubi Deus qaeritur, St. Ottilien 1999, S. 354 f.
SCHULER, Thomas, Baviera, Congregazione benedettina di, in: Dizionario degli Istituti di Perfezione 1 (1974), Sp. 1128-1134, 1132.
SONNENBERG, Beda Maria, Abtei Plankstetten. Pfarr- und Abteikirche Mariä Himmelfahrt zu Plankstetten, Passau 1997.
SONNENBERG, Beda Maria, Plankstetten, in: KAUFMANN, Michael (Hg.), Die Männer- und Frauenklöster der Benediktiner in Bayern (Germania Benedictina 2), Bd. 2, St. Ottilien 2014, S. 1631-1672.
Empfohlene Zitierweise
Benediktinerabtei Plankstetten, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 22059, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/22059. Letzter Zugriff am: 20.04.2024.
Online seit 29.01.2018, letzte Änderung am 10.09.2018.
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