Apostolische Nuntiatur in Berlin, Nachfolger Pacellis

Nach der Akkreditierung Pacellis als Nuntius in Berlin am 30. Juni 1920 wurde über die Nachfolge Pacellis als Nuntius in München spekuliert. Pacelli sollte bis zum Abschluss der Konkordatsverhandlungen mit Bayern in München bleiben und erst danach nach Berlin übersiedeln. Der bayerische Gesandte beim Heiligen Stuhl Ritter zu Groenesteyn setzte sich auf staatlicher Seite für Giuseppe Pizzardo als neuen Münchener Nuntius ein, der in seiner Zeit als Nuntiatursekretär einen guten Eindruck gemacht hatte. Pacelli machte sich offensichtlich innerhalb des Staatssekretariats für Pizzardo stark, konnte sich jedoch nicht durchsetzen. Als weitere Kandidaten für den Posten wurden Nicola Sebastiani und Francesco Marchetti gehandelt. Doch letztlich entschied sich der Heilige Stuhl am 18. November 1920 dazu, den wenig bedeutenden Alberto Vassallo di Torregrossa zu Pacellis Nachfolger in München zu bestellen. Diese Ernennung wurde allerdings bis zu Pacellis Umsiedlung zurückgehalten. Nach der Ratifizierung des Bayernkonkordats versuchten Ritter zu Groenesteyn und Pacelli nochmals, Vassallo di Torregrossa zu verhindern und Pizzardo durchzusetzen, allerdings erfolglos.
Literatur
ZEDLER, Jörg, Bayern und der Vatikan. Eine politische Biographie des letzten bayerischen Gesandten am Heiligen Stuhl Otto von Ritter (1909-1934) (Veröffentlichungen der Kommission für Zeitgeschichte B 125), Paderborn u. a. 2013, S. 380, 391.
ZITTEL, Bernhard, Die Vertretung des Heiligen Stuhles in München 1785-1934, in: Der Mönch im Wappen. Aus Geschichte und Gegenwart des katholischen München, München 1960, S. 419-494, hier 488.
Empfohlene Zitierweise
Apostolische Nuntiatur in Berlin, Nachfolger Pacellis, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 28086, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/28086. Letzter Zugriff am: 28.03.2024.
Online seit 24.10.2013, letzte Änderung am 25.02.2019.
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