Völkische Bewegung

Unter dem Attribut "völkisch" ist sowohl die zeitgenössische Selbstbezeichnung verschiedener Organisationen, Gruppen und Einzelpersonen des rechten Randes der Weimarer Republik zu verstehen, als auch ein tendenziell umstrittenes heuristisches Konzept der modernen Historiographie.
Zu den "völkischen" Ideologieelementen können Rassismus und Antisemitismus, Germanomanie und Heidentum, verschiedene Formen der Lebensreform, Nationalismus und Chauvinismus sowie Ablehnung der Moderne und die rückwärtsgewandte Sehnsucht nach gesellschaftlicher Harmonie gehören. Jedoch traten nicht alle Elemente in jeder Strömung der "Völkischen" hervor. So konnte die Ablehnung der Moderne total sein oder auch nur die als negativ empfundenen Auswüchse umfassen.
Quellen
Deutschvölkischer Katechismus. Von einem deutschen Hochschullehrer, H. 1: Begriff und Wesen des Völkischen, Leipzig 1929; H. 2: Völkische Organisationen, Leipzig 1931.
Literatur
BREUER, Stefan, Die Völkischen in Deutschland. Kaiserreich und Weimarer Republik, Darmstadt 2008.
BREUER, Stefan, Grundpositionen der deutschen Rechten 1871-1945, Tübingen 1999.
HARTUNG, Günter, Völkische Ideologie, in: PUSCHNER, Uwe (Hg.), Handbuch zur "Völkischen Bewegung" 1871-1918, München u. a. 1996, S. 22-41.
PUSCHNER, Uwe, Strukturmerkmale der völkischen Bewegung (1900-1945), in: GRUNEWALD, Michel / BOCK, Hans Manfred (Hg.), Le Milieu intellectuel conservateur en Allemagne, sa presse et ses réseaux (1890-1960), Bern 2003, S. 445-479.
Empfohlene Zitierweise
Völkische Bewegung, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 3075, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/3075. Letzter Zugriff am: 29.03.2024.
Online seit 04.06.2012, letzte Änderung am 26.06.2019.
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