Vitus-Heller-Bewegung

Die Vitus-Heller-Bewegung ging auf den Würzburger Verleger, Publizisten und Politiker Vitus Heller zurück. Sie war katholisch, sozialistisch und pazifistisch ausgerichtet und verstand sich als Alternative zum konservativen politischen Katholizismus. Publizistisch wirkte Heller durch den Verlag "Das neue Volk" mit Sitz in Würzburg und die gleichnamige, ab 1918 erscheinende Zeitschrift.
1920 ging aus der Vitus-Heller-Bewegung die Christlich-Soziale Partei als "Bayerisches Zentrum" hervor; 1924 gewann sie ein Mandat bei der Landtagswahl. 1925 weitete die Partei ihre Aktivitäten aus und wurde 1926 in Christlich-Soziale Reichspartei (CSRP) umbenannt. Sie grenzte sich nun bewusst vom Zentrum ab; einen Sitz im Reichstag erlangte sie nie. Ende der 1920er Jahre hatte die CSRP etwa 5.000 Mitglieder; sie bestand bis 1933.
Literatur
Das neue Volk: für christlich-soziale Politik und Kultur, in: zdb-katalog.de (Letzter Zugriff am: 30.01.2019).
FOCKE, Franz, Sozialismus aus christlicher Verantwortung. Die Idee eines christlichen Sozialismus in der katholisch-sozialen Bewegung und in der CDU, Wuppertal 1978, S. 120-136.
Heller, Vitus; Biographie Nr. 8024.
KRABBE, Wolfgang, Die gescheiterte Zukunft der Ersten Republik. Jugendorganisationen bürgerlicher Parteien im Weimarer Staat (1918–1933), Opladen 1995, S. 95 f.
MORSEY, Rudolf, Christlich-Soziale Reichspartei (CSRP), 1920-1933, in: Historisches Lexikon Bayerns, www.historisches-lexikon-bayerns. (Letzter Zugriff am: 30.01.2019).
RIESENBERGER, Dieter, Die katholische Friedensbewegung in der Weimarer Republik, Wuppertal 1976, S. 67-101.
Empfohlene Zitierweise
Vitus-Heller-Bewegung, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 3158, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/3158. Letzter Zugriff am: 25.04.2024.
Online seit 20.01.2020.
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