Deutsch-Italienischer Touristenverband

Dass Italien schon seit langer Zeit einen Sehnsuchtsort für Reisende, gerade aus Deutschland, darstellte, zeigen Kunst und Literatur mit Werken wie Goethes "Italienischer Reise". Was jedoch bis ins frühe zwanzigste Jahrhundert einer elitären Minderheit vorbehalten war, änderte sich Mitte der 1920er  Jahre schlagartig: Der Italienurlaub wurde zum Massenphänomen. Zwischen 1922 und 1925 verzehnfachte sich die Zahl der Reisenden aus Deutschland fast auf eine halbe Million Besucher im Jahr. Ursachen dafür sind in der Sozialpolitik mit der Einführung von festen Urlaubstagen, aber auch in der Emanzipation des Bürgertums zu suchen.
Von der boomenden deutsch-italienischen Tourismusbranche zeugt auch die Gründung des deutsch-italienischen Touristenverbandes 1925. Er war auch unter dem Namen "Deutsch-italienischer Touring-Club" bekannt und verstand sich als eine transnationale Organisation zur Verbesserung der Beziehungen beider Länder auf dem Gebiet von Wirtschaft und Verkehr.
Literatur
LUTHER, Tammo, Die Italienreise im 20. Jahrhundert, in: KINDLER, Gabriele u. a. (Hg.), Wenn bei Capri die rote Sonne... Die Italiensehnsucht der Deutschen im 20. Jahrhundert, Karlsruhe 1997, S. 82-95, hier 86 f.
OELRICH, Harald, "Sportgeltung-Weltgeltung". Sport im Spannungsfeld der deutsch-italienischen Außenpolitik von 1918 bis 1945 (Sportgeschichte regional 5), Münster 2003, S. 102.
Empfohlene Zitierweise
Deutsch-Italienischer Touristenverband, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 3454, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/3454. Letzter Zugriff am: 24.04.2024.
Online seit 20.01.2020.
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