Bund der Polen in Deutschland

Der Bund der Polen in Deutschland (polnisch: Związek Polaków w Niemczech, ZPwN) wurde 1922 in Berlin gegründet. Er entstand als Interessenvertretung derjenigen Polen, die nach der Gründung der zweiten Polnischen Republik 1918 und der endgültigen Grenzziehung 1922 im Deutschen Reich blieben. Der Bund, der von Polen aus finanziell unterstützt wurde, bestand aus fünf Landesverbänden: 1. Schlesien, 2. Berlin mit Hinterpommern, 3. Rheinland und Westfalen, 4. Ermland, Masuren und Weichseldelta sowie 5. Flatow-Land, Bomst und Kaschubei. Sein offizielles Organ war die Zeitschrift "Polak w Niemczech" (Der Pole in Deutschland). Der Bund förderte die polnische Identität seiner Mitglieder durch Kultur- und Sportveranstaltungen. Außerdem setzte er sich politisch für die polnische Sprache in den Schulen und grundsätzlich gegen die Diskriminierung von Polen ein. 1939 musste er aufgelöst werden.
1924 gründete der Bund zusammen mit Vertretungen der Dänen, Friesen und Sorben den Verband der nationalen Minderheiten in Deutschland.
Literatur
KOSER, David / SCHMIDT, Roman, Hauptstadt des Holocaust. Orte nationalsozialistischer Rassenpolitik in Berlin, Berlin 2009, S. 189.
LOEW, Peter Oliver, Wir Unsichtbaren: Geschichte der Polen in Deutschland, München 2014, S. 150-152.
PONIATOWSKA, Anna / LIMAN, Stefan / Krężałek, Iwona, Związek Polaków w Niemczech w latach 1922–1982, Warschau 1987.
Empfohlene Zitierweise
Bund der Polen in Deutschland, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 3521, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/3521. Letzter Zugriff am: 29.03.2024.
Online seit 20.01.2020.
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