Franziskanerinnen-Missionarinnen Mariens

Auf Anfragen von Schwester Maria von der Passion (Hélène Marie Philippine de Chappotin de Neuville), einer ehemaligen Novizin der Gesellschaft von der Schutzmantelmadonna, genehmigte Pius IX. Anfang Januar 1877 die Gründung eines neuen Missionsinstitutes der Missionsschwestern von Maria in St. Brieuc in der Bretagne. Schwester Maria von der Passion wurde zur Generaloberin ernannt.
1882 reiste sie nach Rom, um dort eine Angliederung der Genossenschaft an eine bereits bestehende Ordensgemeinschaft zu bewirken. Zusammen mit der Gründung einer Ordensniederlassung in Rom erhielten die Missionarinnen die Aufnahme in den Dritten Orden des Heiligen FranziskuS. Allerdings wurde ihnen erst ab 1884 der Name "Franziskanerinnen" zuerkannt und das Institut dem Generalminister des gesamten Ordens der Minoriten unterstellt. Die endgültige Approbierung der Konstitutionen fand 1896 statt.
1887 kamen die ersten Franziskanerinnen-Missionarinnen Mariens nach England, 1888 nach Fribourg, kurz darauf nach Belgien. Außerdem folgten neue Niederlassungen in Tirol, Portugal, Österreich, Ungarn, Spanien und auf Korsika. Ab 1892 entstanden ebenso Neugründungen in Amerika, Japan, China, Indien und Afrika.
Die Aufgabe der Franziskanerinnen-Missionarinnen Mariens bestand besonders in der Mission, aber ebenso in der Sorge für die Aussätzigen, Kranken und Alten. Das Institut der Franziskanerinnen-Missionarinnen Mariens zählte 1928 über 5.000 Mitglieder, die sich auf 211 Häuser verteilten. Davon befanden sich 147 in außereuropäischen Ländern.
In Odessa (Dokument Nr. 3508), Petrograd und Kiew waren die Franziskanerinnen-Missionarinnen Mariens seit 1907/08 und damit nach der Vereinigung mit einer Kongregation von Franziskanerinnen-Tertiaren polnischen Ursprungs, dem Institut der Heiligen Namen Jesu und Mariae (auch genannt Familie Mariae) ebenfalls präsent. Sie betrieben insbesondere Schulen für arme Kinder und Waisenhäuser. Nach der Oktoberevolution verließen die Franziskanerinnen-Missionarinnen Mariens Odessa 1922.
Literatur
Blessed Mary of the Passion, in: www.fmm.glauco.it (Letzter Zugriff am: 07.03.2018).
Franziskanerinnen; Schlagwort Nr. 1426.
HEIMBUCHER, Max, Die Orden und Kongregationen der katholischen Kirche, Bd. 2, Paderborn 31934, ND München / Paderborn / Wien 1965, S. 44-46.
PETTINAROLI, Laura, La politique russe du Saint Siège (1905-1939) (Bibliothèque des Écoles françaises d'Athènes et de Rome 367), Paris 2015, in: books.openedition.org (Letzter Zugriff am: 07.03.2018).
FRASCADORE, Ermenegildo, Francescane Missionarie di Maria, in: Dizionario degli Istituti di Perfezione 4 (1977), Sp. 348-350.
The FMM Institute. Foundation, in: www.fmm.glauco.it (Letzter Zugriff am: 07.03.2018).
WIGET, Joseph, Die Franziskanerinnen Missionarinnen Mariens, in: Die katholischen Missionen. Illustrierte Monatsschrift des Vereins der Glaubensverbreitung in den Ländern deutscher Zunge mit den Zentralen in Aachen, München und Wien 56 (1928), S. 368-372.
Empfohlene Zitierweise
Franziskanerinnen-Missionarinnen Mariens, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 6087, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/6087. Letzter Zugriff am: 29.03.2024.
Online seit 20.12.2011, letzte Änderung am 10.09.2018.
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