Sprengung der Rheinbrücke in Duisburg am 30. Juni 1923

Am 30. Juni 1923 sprengten unbekannte Separatisten die Eisenbahnbrücke über den Rhein bei Duisburg-Krefeld. Dabei wurde ein Militärzug zerstört und neun belgische Soldaten starben. Mit dem Attentat war die Schwelle vom passiven zum aktiven Widerstand im besetzten Rheinland überschritten.
Analyse
Gasparri ließ sein chiffriertes Telegramm an Pacelli im Osservatore Romano veröffentlichen, in dem er die Gewalttaten, die "sotto colore di resistenza passiva" begangen worden seien, anprangerte (Dokument Nr. 10566). Daraufhin wurde der Heilige Stuhl seinerseits in der deutschen Presse für die Anklage kritisiert. Als Reaktion nahm Pacelli direkte Verhandlungen mit der Berliner Regierung über eine Erklärung derselben zum passiven Widerstand auf (Schlagwort Nr. 12099).
Literatur
RODEN, Günter von, Geschichte der Stadt Duisburg, Bd. 2: Die Ortsteile von den Anfängen, die Gesamtstadt seit 1905, Duisburg 1974, S. 360 f., 709.
STEHLIN, Stewart A., Weimar and the Vatican 1919-1933. German-Vatican Diplomatic Relations in the interwar Years, Princeton, New Jersey 1983, S. 251 f.
Verhandlungen Pacellis mit der Reichsregierung über eine Distanzierung zur Gewalt im besetzten Rheinland Anfang Juli 1923; Schlagwort Nr. 12099.
Empfohlene Zitierweise
Sprengung der Rheinbrücke in Duisburg am 30. Juni 1923, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 12091, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/12091. Letzter Zugriff am: 19.04.2024.
Online seit 24.10.2013.
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