Hostie (Liturgie)

Die Hostie (lat. Opfer) bezeichnet das Opferbrot, das in der Eucharistie zum Leib Christi gewandelt wird. Je nach Ritus und Tradition werden für das Brot unterschiedliche Zutaten gebraucht. Im lateinischen Ritus sowie bei den Armeniern und Maroniten wird dafür ungesäuertes Brot genutzt, das gemäß CIC/1917 (can. 815) aus reinem Weizenmehl besteht. Die anderen ostkirchlichen Riten, wie die byzantinischen, verwenden gesäuertes Brot. Den lateinischen wie ostkirchlichen Riten gemeinsam ist der Glaube an die bleibende Gegenwart Christi (Permanenz) in der gewandelten Hostie.
Während das Opferbrot (in Form normaler Brote) in der frühen Kirche von den Gemeindemitgliedern mitgebracht wurde, ist die Herstellung in den östlichen Kirchen (weiterhin in Form von normalen Broten) Klerikern, in der Westkirche (in Form von Oblaten) meist Frauenklöstern vorbehalten. Im Westen setzte sich im 12. Jahrhundert durch den Rückgang der Laienkommunion die "Hostia magna" durch, die den Gläubigen bis heute während des Eucharistiegebets in der Elevation präsentiert wird. Mit der erneuten Zunahme der Laienkommunion entstanden die "Partikeln", die kleineren Hostien, die an die Gläubigen verteilt werden.
Literatur
CASPERS, Charles, Hostie, in: Lexikon für Theologie und Kirche3 5 (1996), Sp. 289.
DELLING, Gerhard, Abendmahl II, in: Theologische Realenzyklopädie 1 (1993), S. 47-58.
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PODHRADSKY, Gerhard, Lexikon der Liturgie. Ein Überblick für die Praxis, Innsbruck / München / Wien 1962, Sp. 140 f.
STRÖM, Ake, Abendmahl I, in: Theologische Realenzyklopädie 1 (1993), S. 43-47.
Empfohlene Zitierweise
Hostie (Liturgie), in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 1905, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/1905. Letzter Zugriff am: 28.03.2024.
Online seit 25.02.2019.
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