Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft und die Kunde des nachbiblischen Judentums

Der Gießener Alttestamentler Bernhard Schade (1848-1906) gründete 1881 die "Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft". Von 1906 bis 1924 lag die Herausgeberschaft bei Karl Marti (1855-1925), von 1924 bis 1927 bei Hugo Greßmann (1877-1927) und ab 1927 bei Johannes Hempel (1891-1964). Die Zeitschrift war international, überkonfessionell und bot textkritische Detailstudien. Auch Beiträge jüdischer Autoren wurden gedruckt. Greßmann ergänzte die Ausrichtung der Zeitschrift um die Religionsgeschichte und den Titel um den Zusatz "und die Kunde des nachbiblischen Judentums". Im Gegensatz zu der weit verbreiteten Meinung, das von Gott erwählte Volk Israel auf der einen und das Jesus als den Messias verleugnende nachbiblische Judentum auf der anderen Seite seien zwei unterschiedliche Dinge, betonte Greßmann die Kontinuität des einen Judentums. Hempel setzte diese Linie einerseits fort, war jedoch andererseits selbst Anhänger der Deutschen Christen und riskierte damit das wissenschaftliche Renommee der Zeitschrift.
Literatur
WEBER, Cornelia, Altes Testament und völkische Frage. Der biblische Volksbegriff in der alttestamentlichen Wissenschaft der nationalsozialistischen Zeit, dargestellt am Beispiel von Johannes Hempel (Forschungen zum Alten Testament 28), Tübingen 2000, S. 171-177.
Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft, in: zdb-katalog.de (Letzter Zugriff am: 22.10.2018).
Empfohlene Zitierweise
Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft und die Kunde des nachbiblischen Judentums, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 3174, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/3174. Letzter Zugriff am: 29.03.2024.
Online seit 20.01.2020.
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