Dokument-Nr. 13507
Pacelli, Eugenio
an Gasparri, Pietro
Berlin, 04. Juli 1923
Regest
Pacelli berichtet von einer Unterredung mit Reichskanzler Cuno, bei der auch Außenminister von Rosenberg anwesend war. Der Nuntius übermittelte eine Note mit dem Inhalt des römischen Telegramms vom 1. Juli 1923, das die im Ruhrgebiet im Namen des passiven Widerstands verübten Gewalttaten missbilligt und auch die Reichsregierung zu deren Verurteilung aufruft. Cuno tadelte die Veröffentlichung des Telegramms durch den Heiligen Stuhl und las Pacelli eine Entgegnung vor, die er mit Kollegen und Parteiführern bereits im Vorfeld diskutiert hatte. Der Nuntius, der die Antwort als lang und verworren beurteilt, wies Cuno darauf hin, dass diese Entgegnung die Aktion des Heiligen Stuhls nachhaltig schädigen und das Ansehen Deutschlands in der Welt vollständig ruinieren würde. Der Reichskanzler befürchtet Widerstände und Proteste der rechten Parteien, will aber die Angelegenheit erneut diskutieren.[Kein Betreff]
colloquio,
cui preso poi parte anche Ministro Esteri. Consegnato Nota riproducente cifrato V. E. R..
Cancelliere costernato passo S. Sede, deplorato pubblicazione cifrato. Mi ha letto
testo risposta, lunga e involuta, da lui già preparata dopo discussione con Colleghi e Capi
partito. Gli ho dimostrato simile risposta danneggerebbe irreparabilmente azione
S. Sede e rovinerebbe completamente opinione Germania nel mondo. Cancelliere teme
resistenza e sollevazione partiti destra. Questione verrà nuovamente discussa.
Pacelli