Dokument-Nr. 13741
Merola CSSE an Pius XI.
Reinerz, 26. April 1924
Ganz überrascht und hocherfreut sind wir darüber, daß Ew. Heiligkeit so liebevoll für uns hartgeprüfte arme Deutsche sorgt. Noch größer ist unsere Freude, daß auch wir (das armseligste Waisenhaus wie das Reinerzer–Vincenzstift ist,) die väterliche Hirtensorge unseres Hl. Vaters empfinden, indem wir durch den Glatzer Caritasverband 34 m Flanell, aus der Spende Ew. Heiligkeit bekamen. Schon oft hörte ich von der großherzigen Fürsorge unseres Hl. Vaters; aber immer kam mir der Gedanke, unser Waisenhaus ist zu armselig und versteckt, daß auch wir was davon erhalten. Und nun ist es doch Wahrheit geworden. Heiligster Vater, kann sich nicht vorstellen, was für eine Freude, wir Schwestern und Kinder über diese Spende haben. Wir sagen viel tausendmal Gott bezahl dafür. Möge der liebe Gott, Ew. Heiligkeit, reichlich dafür segnen. Wir beten ja täglich nach unserem Breviergebet, daß der liebe Gott, den Heiligen Vater, schützen und noch lange erhalten möge. Wir wollen es in Zukunft noch inniger tun.
Nochmals sage ich im Namen aller Bewohner des Reinerzer-Waisenhauses St. Vincenzstift, vielmals recht herzlich Gottvergelts, u. mich im Geiste
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Ew.
Heiligkeit, zu Füßen knieend [sic] und um den hl. Segen bittend, unterzeichnet
sichIn tiefster Ehrfurcht und Unterwürfigkeit
Ew. Heiligkeit
ganz unwürdige Dienerin
Graue Schwester Merola.