Dokument-Nr. 13924
Richarda an Pius XI.
Salzstetten, 09. Mai 1924

Heiligster Vater!
Wie groß und weit muss die väterlich besorgte Liebe Eurer Heiligkeit sein, da sie den Weg vom Ewigen Rom bis in unser weltentlegenes Waisenheim im stillen Schwarzwaldtale gefunden!
Könnte unser Dank auch so innig, groß und umfassend sein! Aber wir fühlen uns zu schwach und klein. Nur ein einfach schlichtes "Gott vergelte es", mit dem Versprechen, Eurer Heiligkeit stets im heiligen Gebete eingedenk zu sein, haben wir als Gegengabe.
Wir sind Schwestern vom Dritten Orden des Heiligen Vaters Franziskus und widmen uns ganz der Pflege und Erziehung armer, verwahrloster Kinder, auch blinder und taubstummer. Hier, in unserem Filial, haben wir Knaben im Alter von sechs bis dreizehn Jahren. Es sind immer so ungefähr 110 Knaben in unserm Heim.
239r
Möchten Euer Heiligkeit geruhen, huldvoll unsern innigsten Dank entgegenzunehmen und mit unsern Schwestern und Kindern diejenige zu segnen, die sich glücklich schätzt, sich nennen zu dürfen
Eurer Heiligkeit
dankbarste und gehorsamste Tochter
Schwester M. Richarda, Oberin.
Empfohlene Zitierweise
Richarda an PiusXI. vom 09. Mai 1924, Anlage, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Dokument Nr. 13924, URL: www.pacelli-edition.de/Dokument/13924. Letzter Zugriff am: 27.12.2024.
Online seit 18.09.2015, letzte Änderung am 01.09.2016.