Dokument-Nr. 12547
Wienken, Johann Heinrich
an Pacelli, Eugenio
Berlin, 15. November 1922
Der Delegierte des Russischen Roten Kreuzes, Herr Dr. Markus Sceftel überbrachte gestern das Schreiben Ew. Excellenz. Wir sind selbstverständlich gern bereit, Herrn Markus Sceftel beim Einkauf der Medikamente für die armen Kranken in Russland behilflich zu sein. Dem Wunsche Ew. Excellenz gemäss werden wir die Rechnungen der Firmen, welche die Medikamente liefern, bezahlen.
Die Deutsche Bank teilt uns heute morgen telefonisch mit, dass durch die Bayrische Bank München die Summe von 491 Millionen Mark zur Gutschrift für die Hauptvertretung des Caritasverbandes überwiesen worden seien. Herr Markus Sceftel ist bereits hiervon verständigt. Er wird noch heute mit dem Einkauf von Medikamenten beginnen. Wir haben das Deutsche Rote Kreuz gebeten, dass es auch seinerseits ihm behilflich ist. So hoffen wir, dass in allernächster Zeit der Transport mit den Medikamenten nach Russland abgehen kann. Herr Markus Sceftel hat sich nach Rücksprache mit dem Deutschen Roten Kreuz dazu entschlossen, die Medikamente über Riga nach Moskau transportieren zu lassen, und nicht wie im Anfang geplant war, durch Polen.
18v
Mit grösster Bereitwilligkeit werden wir der
Bitte, Ew. Excellenz über den Fortgang der Sache zu berichten, nachkommen.In tiefster Verehrung verharrt
Ex. Excellenz gehorsamster
Wienken
Curatus
1↑"49" hds.
von unbekannter Hand, vermutlich vom Empfänger, in roter Farbe eingekreist.