Dokument-Nr. 12856
Raith-Mähler, Dorothea
an Pius XI.
München, 04. Juni 1923
Bei einem kürzlich erfolgten Besuch bei Seiner Excellenz Monsignore E. Pacelli mußte ich leider die für mich betrübte Nachricht vernehmen, daß Seiner Heiligkeit auf meine Bitte einen ablehnenden Bescheid gaben.
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Es tut mir aufrichtig leid, daß ich Seiner Heiligkeit nochmals um die Prüfung meiner Verhältnisse und Lage bitten muß. Ich befinde mich bei der täglich steigenden enormen Teuerung für das tägliche Brot in einer sehr bedrängten Lage, da die Rente zum Lebensunterhalt nicht mehr ausreicht.Mein Leben ist für meinen Stand ein sehr bescheidenes, da ich als Witwe ohne Ernährer bin, habe ich diesen schweren Kampf.
Ich bitte zu den Füßen Seiner Heiligkeit innständigst flehend
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auf Seiner Heiligkeit Barmherzigkeit hoffend um eine Spende als Zuschuß.Ich bitte auch den heiligen Vater im Sinne des sel. Kardinals Taliani mir nur noch einmal beizustehen. Der gütige heilige Vater Pius X. hat mich, nach Prüfung meiner Angelegenheit für Lebenszeit mit einer Rente versorgt, dich die heutigen trostlosen Verhältnisse für uns in Deutschland haben das Leben für mich, durch große Verluste so traurig gestaltet, daß die Versorgung leider nicht ausreicht.
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Ich will nicht verzweifeln in diese[m]1 schwerem Kampfe, ich habe als gut[e] 2 Christin, Gottvertrauen und bete zu Gott, daß meine Bitte erhört werde. Seiner Excellenz Monsignore Pacelli hat nach erfolgter Rücksprache und Bitte, die Güte diesen Brief Seiner Heiligkeit zu übermitteln und kennt auch der hohe Kirchenfürst meine Lage.Hoffend auf gütige Hilfe bin ich Seiner Heiligkeit dankbar im Gebete und bin in
tiefster Ehrfurcht und Ergebenheit
zu den Füßen Seiner Heiligkeit
treu ergebene Dienerin
Dorothea Raith-Mähler.
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