Dokument-Nr. 16308
Bok, Fidelis an Pacelli, Eugenio
Horb am Neckar, 17. Mai 1926
Ew. Excellenz werden gütigst entschuldigen wenn ich es wage, mit einer Bitte, eine Bagatelle betreffend Sie in Anspruch zu nehmen.
Ein hiesiger Bürger mit Namen Richard Bareis Metzgermeister und Goldadlerwirt, ein Kriegsteilnehmer hat eine kleine Druckschrift verfaßt mit dem Titel "Meine Erlebnisse im Weltkrieg".
Diese Schrift hat der Mann u. a. auch dem Herrn Reichspräsidenten v. Hindenburg sowie Sr. Heiligkeit dem Papst Pius XI nach Rom gesandt.
Vom Büro des Reichspräsidenten ist seit einiger Zeit bereits der Empfang dankend bestätigt worden
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worüber sich der Mann sehr freut. Doch vermisst er
noch irgend eine Nachricht aus Rom. Er empfindet dies als ein Zeichen der Missachtung eines
gewöhnlichen Bürgersmanns.In Rücksicht auf taktische Folgen wäre es vielleicht angezeigt wenn dem genannten Herrn einige Zeilen entweder von Rom oder von dort im Auftrag des Hl. Vaters zugehen würden.
Vielleicht sind Ew. Excellenz in der Lage, in der Sache eine Kleinigkeit zu unternehmen schon mit Rücksicht nach aussen in Anbetracht der zahlreichen Protestanten u. Israeliten am hiesigen Platze.
In verehrungsvollster Hochachtung
untertänigst
Fidelis Bok
Bahnhof-Inspector
Horb a Neckar Diözese Rottenburg