Dokument-Nr. 16537
Hindenburg, Paul Ludwig Hans Anton von Beneckendorff und von: Erwiderungsansprache des Herrn Reichspräsidenten., 14. Mai 1925
Die Worte, die Euere Exzellenz im Namen des Diplomatischen Korps an mich als den vom Deutschen Volke erwählten Reichspräsidenten zu richten die Güte hatten, erwidere ich mit Empfindungen aufrichtigen Dankes. Es ist mir eine besondere Freude, die Glückwünsche zu vernehmen, denen das Diplomatische Korps in so ehrender und sympathischer Weise heute für meine Amtstätigkeit und für die Wohlfahrt des Deutschen Volkes durch Ihren beredten Mund Ausdruck verleiht.
Seien Sie versichert, Herr Nuntius, dass ich die von Ihnen ausgesprochenen Gedanken der Entwicklung aller Elemente des menschlichen Fortschritts un vollem Masse würdige. Wer an die Spitze eines grossen Volkes berufen ist, kann keinen höheren Wunsch kennen, als den, sein Volk in Frieden und Gleichberechtigung an den Aufgaben der Welt mitwirken zu sehen.
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Mit Euerer Exzellenz verkenne ich nicht die Schwierigkeiten, die sich auf diesem Wege vorfinden, aber ich
lebe der Hoffnung, dass sie nicht unüberwindlich sein werden. Was an mir liegt, auf diesem hohen Platze zur Lösung
der unserer Zeit gestellten Aufgaben beizutragen, das soll mit Ernst, mit Gewissenhaftigkeit, mit voller Hingabe
geschehen. Wenn alle Völker gleichen Willens sind, wird auch Gottes Segen, den Sie, Herr Nuntius, für uns anrufen,
der Welt nicht fehlen.Für die Richtigkeit:
Berlin, den 14. Mai 1925.
Dr. von Gülich
Ausserordentlicher Gesandter und Bevollmächtigter Minister.