Dokument-Nr. 16709
Er kann nicht anders, in: [Großdeutsche Zeitung], 25. April 1924
"Meiner Ansicht nach ist die deutsche Rasse die wertvollste der ganzen Welt. Ich möchte sie gegen ausländische Einflüsse beschützen. Das beste Ziel unserer (völkischen D. Red.) Außenpolitik ist Revolution des Versailler Vertrages auf Grund 1. des lügenhaften Paragraphen 231, 2. des belgisch-französischen Vertragsbuches, 3. der erzwungenen Unterschrift. Ich kenne keine protestantischen und katholischen Soldaten, sondern nur deutsche. Aber während Deutschlands Kampf um Freiheit und Existenz ist der Vatikan nicht neutral geblieben. Wenn man die strenge Disziplin der katholischen Kirche in Betracht zieht, ist es schmerzlich zu sehen, wie der heilige Vater vorigen Sommer die Sabotage im Rheinland und im Ruhrgebiet mißbilligte und dadurch Deutschland eine tatkräftige Waffe gegen Frankreich aus der Hand nahm. Nicht weniger schmerzlich war für uns die Tätigkeit des Kardinals Faulhaber, als er im vorigen Jahre in Amerika war. Der Kardinal äußerte sich über deutsche Interessen in einer Weise, die die Mehrzahl des deutschen Volkes nicht als wahrhaftig betrachten würde. Es ist erstaunlich, zu bemerken, wie er die Juden gerade vor dem 8. November verteidigte. Rom arbeitet langsam, aber hat weitsichtige Ziele. Für den Vatikan spielen 50 oder 100 Jahre keine Rolle. Das Ziel des Vatikans ist, das ganze ganze Christentum katholisch zu gestalten und anderen Konfessionen Gleichberechtigung abzusprechen. Ich hoffe, die allgemeine Wehrpflicht in Deutschland wiedereinzuführen. Die Nationen, die ohne Verteidigung sind, sind verurteilt. Aber dieses hat mit Militarismus nichts zu tun. Militarismus ist ein Wort, das von unseren Feinden erfunden worden ist. Ich bin nach innerster Ueberzeugung ein Monarchist und im tiefsten Herzen an das Haus Hohenzollern gebunden. Aber ich halte den jetzigen Augenblick nicht für gegeben, um dieses Problem zu lösen. Ich bin jetzt, wie immer, der Ansicht, daß die Frage der Dynastie dem Volk zur Entscheidung überlassen werden muß."
Auf dieses Konglomerat von Denkfehlern, Widersprüchen und Unrichtigkeiten näher einzugehen, ist nicht nötig. Es spricht für sich selbst. Wenn man das ließt, denkt man unwillkürlich an den Eindruck, den Ludendorff vor Jahren schon auf seine Kameraden machte und der dazu führte, daß man dort allgemein den "wahnsinnig gewordenen Kadetten" nannte.