Dokument-Nr. 17878
Berg, Ludwig: Bericht
über das Triduum, dass [sic] Herr Prälat Okolo-Kulak,
russischer Emigrant, z.Z. in Warschau, in Gegenwart von dem Bischof Kessler, von
Tiraspol, z. Z. in berlin [sic], vom 2. bis zum 5. April in der Kapelle des
katholischen Waisenhauses Pfalzburgerstrasse, 18, gehalten hat.
<(1925.)>1. Berlin, vor dem 14. April 1925
Verlauf der Veranstaltung: Excellenz von Kessler, Bischof von Tiraspol, eröffnete und schloss die kirchliche Feier. Die Hauptgedanken der Ansprache hat der hochwürdigste Herr in beigefügtem Schreiben niedergelegt.
Herr Prälat Okolo-Kulak behandelte die Themata: "Dasein Gottes" (am 2. April), "Unsterblichkeit der Seele" (3. April), "Nachfolge Christi" (4. April) und während der Hl. Messe, am 5. April, der "Eucharistische Christus". Der Herr Prälat hat den Hauptinhalt in dem beigefügten Schreiben angegeben.
Dem ersten Vortrage wohnten
135r
Alle Personen, die der Veranstaltung
beiwohnten, waren dem Unterzeichneten persönlich bekannt und hatten fast alle bereits
Besuche in seiner Privat-Wohnung gemacht. Es scheint also, dass die Mitteilung in den
öffentlichen BlätternUrteile Seiner Exzellenz, des hochwürdigsten Herrn Bischof Kessler, des Herrn Prälaten OkoloKulat [sic] und des Herrn Prälaten Glaser aus der Diozäse [sic] Tiraspol, der zufällig in Berlin weilte und den Vorträgen beiwohnte:
"Die ganze Veranstaltung zeigt, dass ein recht gutes Fundament für die russische Seelsorge in Berlin gelegt ist, und dass man vertrauensvoll auf dieses Fundament aufbauen kann."
Erwähnenswert schein auch zu sein, dass während dieser Tage Fühlung genommen wurde mit dem orthodoxen Priester Diodorus Kolpinski. Er hatte seine Studien in Rom und Inssbruck gemacht, ist zum katholischen Priester geweiht worden, war eine zeitlang als katholischer Pri<e>ster5 tätig, <(Petersburg),>6 ist aber während der Emigrantenzeit zur orthodoxen Kirche übergetreten und versieht zur Zeit die Seelsorge im Alexander-Heim, bei Berlin. Da Herr Okolo-Kulak ihn persönlich kannte, haben wir ihn zu einem Mittagessen eingeladen und über mache religiösen Fragen eingehend gesprochen. Herr Kolpinski spricht sehr gutes Deutsch und hat den Russen in Berlin den orthodoxen Gottesdienst in deutscher Sprache mit deutscher Predigt gehalten. Herr Kolpinksi war sehr damit einverstanden, nach den Ostertagen den Unterzeichneten wiederum zu besuchen.7Der russische Journalist Ischewsky hat über alle Vorträge einen Bericht geschrieben, der in etwas 4 Zeitungen in Belgrad und Paris erscheinen wird. Dieser wird sofort übermittelt, wenn er in Händen des Unterzeichneten ist.
Ludwig Berg
1↑Hds. vom Verfasser eingefügt.
2↑Hds. vom Verfasser gestrichen und eingefügt.
3↑Hds. vom Verfasser gestrichen.
4↑Hds. vom Verfasser gestrichen und eingefügt
5↑Hds. vom Verfasser korrigiert.
6↑Hds. vom Verfasser eingefügt.
7↑"Erwähnenswert ... besuchen" mit roter Farbe am rechten Rand von
unbekannter Hand, vermutlich vom Empfänger, markiert.