Dokument-Nr. 18667
[Gehrmann SVD, Eduard] : [Kein Betreff]. [Köln], 10. April 1927
Der Generalsekretär des Reichsverbandes für das Katholische Auslandsdeutschtum P. Ansgar Sinnigen O. Pr. beantragte die Versetzung des Dr. Schade nach Berlin, um bei obigem Reichsverband mitzuarbeiten und seine Kenntnisse zu verwerten. Er erhielt eine Lehrstelle am staatlichen Luisengymnasium in Berlin-Moabit und gab im Verein mit P. Ansgar das Jahrbuch obigen Verbandes heraus, in dem der Reichskanzler Marx Vorsitzender ist.
Dr. Ludwig Schade ist ein ruhiger Charakter, der bei seinem ganzen Arbeiten in die Tiefe geht. Das bezeugt sein Werk "Der Inspirationsgedanke bei Hieronymus", von dem Herr P. Fonk [sic] S. J. gesagt haben soll, daß es zur Grundlage bei der Bearbeitung der Hieronymusenzyklika (1920)
12r
Benedikts XV. diente. Das zeigen ferner
seine Aufsätze in den verschiedensten Zeitschriften, wo er die Fragen und Gebräuche des
Orients näher erörtert.Sein Priesterleben ist gut. Er lebt mit seiner betagten Mutter und seinen beiden schon nicht mehr jungen Schwestern zusammen. Man hört nichts Nachteiliges, im Gegenteil nur Gutes.
Am Gymnasium unterrichtet er Latein, Deutsch und Religion. Die französische Sprache beherrscht er vollständig in Wort und Schrift.
Als rector ecclesiae in Niederdrees soll er in der Seelsorge sehr segensreich gewirkt haben.