Dokument-Nr. 19400
Galen, Franz Graf von
an Pacelli, Eugenio
Münster, 19. September 1928
und Apostolischer Nuntius!
Gnädigster Herr!
Der Hochwürdigste Herr Bischof von Münster, mein Diözesanbischof, hat mir am 15. ds. Mts. ein Päpstliches Breve vom 3. August 1928 überreicht, durch welches Seine Heiligkeit der Papst mich zum Komthur-Ritter des Ordens des Heiligen Papstes Silvester ernannt hat.
Aufs Tiefste beschämt durch diesen Gnadenerweis des Heiligen Vaters möchte ich wünschen, Seiner Heiligkeit meinen ehrfuchtsvollsten und kindlichen Dank für Seine huldvolle und väterliche Güte aussprechen und Ihm in voller Erkenntnis meiner Armseligkeit versprechen zu dürfen, wenigstens in Zukunft mit aller Kraft mich bemühen zu wollen, mich solcher Auszeichnung durch hingebende Arbeit für Christus und Seine Heilige Kirche würdig zu machen.
Da es jedoch unziemlich und unbescheiden erscheinen würde, wenn ich es wagen wollte, der erhabenen Person Seiner Heiligkeit Selbst
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meine tief gefühlte Dankbarkeit zum Ausdruck zu bringen,
bitte ich ehrerbietigst Euer Excellenz als den hohen Vertreter unseres gemeinsamen Vaters,
die gehorsamste Versicherung meines aufrichtigsten Dankes gnädigst entgegennehmen zu wollen.
Euer Excellenz bitte ich das Versprechen geben zu dürfen, daß ich – soweit nur immer meine geringe Kraft und mein bescheidener Einfluß es gestatten werden – mich mit ganzem Herzen und mit Allem, was ich habe, in den Dienst unserer heiligen katholischen Sache stellen will, um wenigstens ein Geringes beizutragen zur Verwirklichung der Wünsche und Weisungen des Heiligen Vaters und des Hochwürdigsten Episkopates für die katholische Aktion in Deutschland. Dafür soll die mir verliehene Auszeichnung mir immer von Neuem ein starker und fühlbarer Ansporn sein.
Genehmigen Euer Excellenz die Versicherung meiner vollkommensten Ehrerbietung, in welcher ich verharre als
Euer Excellenz
gehorsamster Diener
Graf Franz v. Galen