Dokument-Nr. 1994
Pacelli, Eugenio an Gasparri, Pietro
[München], 12. September 1921
Regest
Infolge der Spannungen zwischen der bayerischen Regierung und der Reichsregierung bezüglich der Aufhebung des Ausnahmezustandes in Bayern, die Reichskanzler Wirth verlangt hatte, traten der bayerische Ministerpräsident von Kahr und der bayerische Justizminister Roth zurück. Die anderen Minister bleiben im Amt, Kultusminister Matt übernimmt vorerst die Geschäfte des Ministerpräsidenten und die Bürgerblock-Regierung bleibt unberührt. Man hofft, dass nach der Lösung des Konflikts mit Berlin das Amt des Ministerpräsidenten erneut von Kahr angeboten werde. Der Grund für die Haltung der Reichsregierung liegt in entsprechenden Forderungen der Sozialdemokraten begründet und darin, dass nach dem Mord an Erzberger Maßnahmen zum Schutz der Weimarer Reichsverfassung gegen die rechten Parteien ergriffen werden sollen.[Kein Betreff]
Pacelli
Empfohlene Zitierweise
Pacelli, Eugenio an Gasparri, Pietro vom 12. September 1921, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Dokument Nr. 1994, URL: www.pacelli-edition.de/Dokument/1994. Letzter Zugriff am: 26.12.2024.Verlinkte Schlagwörter
- Ausnahmezustand in Bayern 1919-19221109
- Bayerische Regierung (1920-07-16 – 1921-09-11) Kabinett Kahr II2008
- Ermordung Matthias Erzbergers13053
- Reichsregierung (1921-05-10 – 1921-10-26) Kabinett Wirth I18013
- Rücktritt des bayerischen Ministerpräsidenten Gustav Ritter von Kahr am 12. September 192113054