TEI-P5
[Wienken, Johann Heinrich]
Abschrift
In Sachen der chinesischen Studenten erlauben wir uns gehorsamst folgendes zu
bemerken:
Nach Ausweis der Veröffentlichungen des Statistischen Reichsamts, die soeben erschienen sind, befinden sich auf
deutschen Hochschulen 202 Studierende aus China (196 männliche und 6 weibliche)
(Im vorigen Jahre waren es 294 chinesische Studenten)
Von den 202 Studierenden befinden sich:
Von den 125 Studenten auf deutschen Universitäten studieren:
Von den 77 Studenten aus China, die Technische Hochschulen besuchen, studieren
Es sei noch bemerkt, daß die Zahl der Studierenden aus dem Ausland im letzten Jahre um 7.9 % gegenüber dem Vorjahre abgenommen hat.
Die Betreuung der Studierenden aus China und aus den übrigen asiatischen Ländern wird in Deutschland am Besten durchgeführt werden können durch die in den einzelnen Hochschulstädten angestellten Studentenseelsorger. Zum Teil wird es auch jetzt schon durch diese besorgt.
In Berlin ist für die Studierenden aus dem Auslande durch die Alexander von Humboldt-Stiftung ein besonderes Heim in Berlin-Charlottenburg, Fasanenstraße 23, eingerichtet worden. In diesem Heim verkehren auch die Studenten aus China. Es werden dort den Studenten aus dem Auslande regelmäßig Vorträge gehalten. U. A. hat auch Hochwürden Dr. Sonnenschein bereits dort zu den Studenten gesprochen.
In den ersten Jahren naczh2 Beendigung des Krieges hatte Hochwürden
Pater Gemmel S. J., der die Universität Berlin besuchte, einen kleinen Kreis von
Studenten aus Asien, darunter auch chinesische Studenten, um sich gesammelt, die er im
christlichen Sinne zu beeinflussen suchte. Zeitweilig war auch ein katholischer Student aus
X<C>hina3 in Berlin, der sich seiner Mitstudenten angenommen hat. Die
wirtschaftliche Fürsorge für die Studenten aus dem Auslande wird ausgeübt durch die
"Zentralstelle für das Studium der Ausländer" in Berlin. Leiter: Herr Professor
Dr. Karl Remmé. Er
In letzter Zeit wird von dem Auswärtigen Amt im Einvernehmen mit dem Reichsministerium des Innern und den Länderregierungen die Schaffung einer neuen Organisation geplant, deren besondere Aufgabe die Beratung und Betreuung aller in Deutschland studierenden Ausländer sein soll. Es wird sich durch diese geplante Organisation auch gewiß ermöglichen lassen, daß die katholischen Studentenseelsorger in geeigneter Weise mit den Studenten aus China in Verbindung kommen, und so eine geistige Betreuung im christlichen Sinne durchführen können.
- Nach Mitteilung des Herrn Dr. Sonnenschein befinden sich z. Zt. in Berlin 1-2 kath. chinesische Studenten. -
Online seit 20.01.2020.
Dokument-Nr. 20531
[Wienken, Johann Heinrich]
: [Kein Betreff]. [Berlin], 02. Januar 19281
Nach Ausweis der Veröffentlichungen des Statistischen Reichsamts, die soeben erschienen sind, befinden sich auf
deutschen Hochschulen 202 Studierende aus China (196 männliche und 6 weibliche)
(Im vorigen Jahre waren es 294 chinesische Studenten)
Von den 202 Studierenden befinden sich:
auf Universitäten | 125 (121 männliche und 4 weibliche) |
auf technischen Hochschulen | 77 (75 männliche und 2 weibliche) |
Von den 125 Studenten auf deutschen Universitäten studieren:
Evangelische Theologie | 1 | Rechts- und Staatswissenschaft | 2 |
Medizin | 34 | Wirtschaftswissenschaft (Volkswirtschaftslehre) |
26 |
Zahnheilkunde | 1 | Philosophie, Pädagogik | 12 |
Geschichte | 3 | Geographie | 1 |
Mathematik u. Naturwissenschaft | 3 | Chemie | 35 |
Landwirtschaft | 1 | Mineralogie, Geologie, Botanik | 3 |
Forstwirtschaft | 2 | keine Angaben über seine Studienfächer hat gegeben | 1 |
Von den 77 Studenten aus China, die Technische Hochschulen besuchen, studieren
Architektur | 7 | Bauingenieurwesen | 11 |
Maschineningenieurwes. | 26 | Elektrotechnik | 12 |
Schiffbau | 1 | Chemie | 18 |
Hüttenkunde | 1 | Bergbau | 1 |
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Aus den sonstigen asiatischen Ländern befanden sich im
vorigen Jahre auf deutschen Hochschulen 416 StudierendeGeorgien | 81 |
Japan | 103 |
Indien | 67 |
Persien | 47 |
übriges Asien (Armenien, Aserbeidschan, Palästina) | 118 |
Es sei noch bemerkt, daß die Zahl der Studierenden aus dem Ausland im letzten Jahre um 7.9 % gegenüber dem Vorjahre abgenommen hat.
Die Betreuung der Studierenden aus China und aus den übrigen asiatischen Ländern wird in Deutschland am Besten durchgeführt werden können durch die in den einzelnen Hochschulstädten angestellten Studentenseelsorger. Zum Teil wird es auch jetzt schon durch diese besorgt.
In Berlin ist für die Studierenden aus dem Auslande durch die Alexander von Humboldt-Stiftung ein besonderes Heim in Berlin-Charlottenburg, Fasanenstraße 23, eingerichtet worden. In diesem Heim verkehren auch die Studenten aus China. Es werden dort den Studenten aus dem Auslande regelmäßig Vorträge gehalten. U. A. hat auch Hochwürden Dr. Sonnenschein bereits dort zu den Studenten gesprochen.
In den ersten Jahren nac
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ist ein guter Katholik.In letzter Zeit wird von dem Auswärtigen Amt im Einvernehmen mit dem Reichsministerium des Innern und den Länderregierungen die Schaffung einer neuen Organisation geplant, deren besondere Aufgabe die Beratung und Betreuung aller in Deutschland studierenden Ausländer sein soll. Es wird sich durch diese geplante Organisation auch gewiß ermöglichen lassen, daß die katholischen Studentenseelsorger in geeigneter Weise mit den Studenten aus China in Verbindung kommen, und so eine geistige Betreuung im christlichen Sinne durchführen können.
- Nach Mitteilung des Herrn Dr. Sonnenschein befinden sich z. Zt. in Berlin 1-2 kath. chinesische Studenten. -
1↑Datum rekonstruiert nach Informationen aus dem Nuntiaturbericht.
2↑Hds.
vermutlich vom Verfasser gestrichen.
3↑Hds. vermutlich vom Verfasser gestrichen und
eingefügt.