Dokument-Nr. 2198
Pacelli, Eugenio
an Gasparri, Pietro
München, 05. Mai 1918
Regest
Der Brief Gasparris vom 16. März 1918 an den französischen Politiker Denys Cochin, den der "Osservatore Romano" am 4. April veröffentlichte, löste in Deutschland neue Unzufriedenheit mit der Haltung des Heiligen Stuhls im Weltkrieg aus. Vor allem die "Münchener Neuesten Nachrichten" sprachen am 3. Mai von einer bedauerlichen Verletzung der Neutralität durch den Heiligen Stuhl, da Gasparri in seinem Brief eine militärisch-politische Maßnahme getadelt und die französischen Ansprüche auf Elsass-Lothringen begünstigt habe. Um die gefährlichen Angriffe, die eine weit verbreitete Animosität gegen den Heiligen Stuhl noch weiter verstärkt hätten, zu beenden, ließ Pacelli am 4. Mai in den "Münchener Neuesten Nachrichten" (die katholischen Blätter hätten zu wenig Verbreitung), einen Artikel veröffentlichen, der Gasparris Brief prüfe und darin keine Verletzung der Neutralität sehe. Der Artikel ist der deutschen Mentalität angepasst, aber so geschrieben, dass keinerlei Beteiligung der Nuntiatur zu erkennen ist.Betreff
Pretesa "violazione dei doveri di neutralità" da parte della Santa Sede
La lettera dell'Eminenza Vostra Reverendissima al Signor Denys Cochin



27v
inoltre nella
questione dell'Alsazia-Lorena
In vista di ciò, ho creduto mio dovere di prevenire possibilmente il prolungarsi di tali pericolose polemiche, le quali avrebbero senza dubbio accresciuto l'animosità innegabilmente esistente in Germania contro la Santa Sede, che si ritiene propendere sempre più verso le Potenze dell'Intesa

Chinato umilmente al bacio della Sacra Porpora con sensi di profondissima venerazione ho l'onore di confermarmi
di Vostra Eminenza Reverendissima
Umilissimo Devotissimo Obbligatissimo Servo
+ Eugenio Arcivescovo di Sardi
Nunzio Apostolico