Dokument-Nr. 3135

Kleiser, Johannes Evangelist: Zeugnis. Freiburg im Üechtland, 04. September 1918

Zwecks Beurteilung der hiesigen Tätigkeit und Lebensführung vom kirchlichen Standpunkte aus kann ich vom Herrn Dr. J. Müller, Sekretär der hiesigen Gesellschaft für Völkerrecht, Folgendes mitteilen:
Herrn Dr. juris Joseph Müller aus der Erzdiözese München, seit mehr als fünf Jahren in Freiburg wohnhaft, ließ in meinem Hause, dem Canisius-Verlag, in vier verschiedenen Sprachen völkerrechtliche Schriften drucken. Diese Publikationen betreffen die Rolle des Papsttums als Friedensstifter und Friedensvermittler.
Ebenso hat sich Dr. Müller nicht nur schriftstellerisch in Zeitschriften und Zeitungen des In- und Auslandes in den ausschließlichen Dienst von Papst und Kirche gestellt, sondern als Verfasser von Resolutionen, Programmen und Leitsätzen (für kath. Volksverein, christlich-soziale Organisationen und genannte Gesellschaft) die öffentliche Meinung im Sinne des Friedensprogrammes Seiner Heiligkeit nachhaltig beeinflusst und zwar in einem Maße, das weit über die Landesgrenzen hinaus von Bedeutung ist. In gänzlicher Uneigennützigkeit und mit
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religiösem Enthusiasmus hat er sich zu einem Wortführer der katholischen Friedensbewegung gemacht, die Rechte des hl. Stuhles verteidigt und genießt das volle Vertrauen führender katholischer Männer. Deshalb begrüße ich Schritte des hohen Erzbischöflichen Ordinariates zu München beim Heiligen Vater zwecks entsprechender Anerkennung der großen Verdienste Dr. Müllers durch das erhabene Oberhaupt unserer hl. Kirche aufs allerwärmste.
Joh. Ev. Kleiser,
Apostolischer Protonotar
Empfohlene Zitierweise
Kleiser, Johannes Evangelist, Zeugnis, Freiburg im Üechtland vom 04. September 1918, Anlage, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Dokument Nr. 3135, URL: www.pacelli-edition.de/Dokument/3135. Letzter Zugriff am: 18.04.2024.
Online seit 20.12.2011, letzte Änderung am 10.09.2018.