Dokument-Nr. 712

Olšauskis, Konstantinas: Curriculum Vitae, vor dem 24. Februar 1918

Konstantin Olšauskis (Olševski) ist in Burbaite in Litauen am 22. April 1867 geboren; nach der Beendigung der humanistischen Studien trat er in das Samogitische Priesterseminar ein und studierte von 1888 an der Römisch-katholischen geistlichen Akademie zu Petersburg, welche er mit dem Gelehrtengrade "Magister Theologiae" im Jahre 1892 beendete. In demselben Jahre wurde er zum Priester geweiht und als Religionslehrer in Knaben- und Mädchengymnasien und andere mittleren Schulen zu Libau angestellt, wo er sich infolge Überanstrengung der Sprachorgane und Arbeitsüberlastung in Schule und Kirche einen Kehl-Blutsturz zuzog und auf ärztlichen Rat zur Genesung durch den Bischof Pallulou als Pfarrer versetzt wurde. In Dobeikei und Rozalinas amtierte er längere Zeit. Nach seiner Genesung wurde er von demselben Bischof in die Bischofsresidenz Kaunas (Kowno) versetzt und im Jahre 1904 zum Pfarrer an der Kreuzkirche ernannt. Zur Zeit der ersten russischen Revolution gründete er katholische litauische und polnische Josephsarbeitervereine mit Krankenkassen und Bibliotheken in seiner Gemeinde für die Fabrikarbeiter. Alsdann gründete er den diözesalen Priesterverein für die ganze samogitische Diözese, deren Präses er noch heute ist. Des Weiteren rief er den katholischen Hauptschulverein "Saule" mit 74 Abteilungen und einem katholischen Lehrerseminar ins Leben, sowie viele Gymnasien und Volksschulen in verschiedenen Kreisen nicht nur in Litauen, sondern auch in Russland – letzteres für die litauischen Kriegsflüchtlinge.
Des Weiteren besuchte Olšauskis die litauischen Auswanderer in Nordamerika, wo er 166 Konferenzen in 65 Städten abhielt,
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um den Glauben und die Sitten der Auswanderer zu kräftigen. Des Weiteren ist er der Gründer und das Vorstandsmitglied des katholischen Casimir-Pressevereins zu Kaunas und zahlreicher litauischer Wohltätigkeitsvereine für Kriegsnotleidende in Vilnius (Wilna), Petersburg und Woronesch mit vielen Abteilungen in ganz Litauen und Russland. Während des Krieges reiste er auch als Delegierter mit vielen Schwierigkeiten über Schweden, Norwegen, England und Frankreich nach Rom, um den Heiligen Vater Papst Benedictus XV. um die Erlaubnis für die Organisierung der Weltkollekte in der ganzen Katholischen Kirche für die notleidenden Litauer zu bitten. Am 2. Februar 1917 wurde er in Privat-Audienz vom Heiligen Vater empfangen und ihm die Erlaubnis für die Weltkollekte erteilt. In Lausanne in der Schweiz organisierte er das Litauische Hilfskomitee für die Kriegsnotleidenden und zur Veranstaltung der Kollekte. Ob merita pro Ecclesia et patria hat der Samogitische Bischof Franziskus Karewicius den Pfarrer K, Olševski 1914 zum Domherrn des Samogitischen Domkapitels ernannt und ein Memorandum über seine Verdienste dem Heiligen Vater Pius X. im Jahre 1914 persönlich übergeben.
Gesamter Text in blauer Farbe getippt.
Empfohlene Zitierweise
Olšauskis, Konstantinas, Curriculum Vitae vom vor dem 24. Februar 1918, Anlage, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Dokument Nr. 712, URL: www.pacelli-edition.de/Dokument/712. Letzter Zugriff am: 23.04.2024.
Online seit 17.06.2011.