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                            Dokument-Nr. 8528
                         
                        
                        Euerer Excellenz
dürfte bekannt geworden sein, dass die unter der Leitung der Schweiz in Bern geführten Verhandlungen zwischen deutschen und italienischen Delegierten über Gefangenenfragen nunmehr ihren Abschluss gefunden haben; ihr Ergebnis ist in dem Entwurf einer Vereinbarung über Kriegsgefangene und Zivilpersonen niedergelegt, dass sofort nach Fertigstellung des Druckes einige Abdrucke Euerer Excellenz zur gefälligen Kenntnisnahme und Weitergabe an den Heiligen Stuhl übermittelt werden.
Die Vereinbarung, von der die Deutsche Regierung hofft, dass sie demnächst die Bestätigung der beiden beteiligten Regierungen erhalten wird, stellt ein neues bedeutsames Glied in der Kette der Verständigungen zwischen den kriegführenden Staaten dar, die darauf abzielen, das Los der durch den Krieg in Gefangenschaft Geratenen nach Möglichkeit zu lindern. Die Deutsche Regierung ist sich dessen wohl bewusst, dass alle diese Verständigungen ihren Ursprung in dem hochherzigen, von edelster Menschlichkeit eingegebenen Appell haben, den Seine Heiligkeit der Papst seinerzeit zu Gunsten der invaliden und kranken Gefangenen an die kriegführenden Länder gerichtet hat. In besonderem Maße schuldet aber die Deutsche Regierung Seiner Heiligkeit dem Papste bei dem vorliegenden Anlass, tiefsten Dank, da dessen hochherzige Initiative gerade zu dem Zustandekommen der deutsch-italienischen Vereinbarungen in hervorragender Weise beigetragen und er den Gedanken
Genehmigen Euere Excellenz die Versicherung meiner ausgezeichnetsten Hochachtung, mit der ich die Ehre habe zu sein
Ihr ergebenster
Hertling. 
                        
                             
                        Online seit 17.06.2011. 
                    
    Dokument-Nr. 8528
Hertling, Friedrich Georg Graf von an Pacelli, Eugenio
 an Pacelli, Eugenio
Berlin, 29. Mai 1918
                        dürfte bekannt geworden sein, dass die unter der Leitung der Schweiz in Bern geführten Verhandlungen zwischen deutschen und italienischen Delegierten über Gefangenenfragen nunmehr ihren Abschluss gefunden haben; ihr Ergebnis ist in dem Entwurf einer Vereinbarung über Kriegsgefangene und Zivilpersonen niedergelegt, dass sofort nach Fertigstellung des Druckes einige Abdrucke Euerer Excellenz zur gefälligen Kenntnisnahme und Weitergabe an den Heiligen Stuhl übermittelt werden.
Die Vereinbarung, von der die Deutsche Regierung hofft, dass sie demnächst die Bestätigung der beiden beteiligten Regierungen erhalten wird, stellt ein neues bedeutsames Glied in der Kette der Verständigungen zwischen den kriegführenden Staaten dar, die darauf abzielen, das Los der durch den Krieg in Gefangenschaft Geratenen nach Möglichkeit zu lindern. Die Deutsche Regierung ist sich dessen wohl bewusst, dass alle diese Verständigungen ihren Ursprung in dem hochherzigen, von edelster Menschlichkeit eingegebenen Appell haben, den Seine Heiligkeit der Papst seinerzeit zu Gunsten der invaliden und kranken Gefangenen an die kriegführenden Länder gerichtet hat. In besonderem Maße schuldet aber die Deutsche Regierung Seiner Heiligkeit dem Papste bei dem vorliegenden Anlass, tiefsten Dank, da dessen hochherzige Initiative gerade zu dem Zustandekommen der deutsch-italienischen Vereinbarungen in hervorragender Weise beigetragen und er den Gedanken
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        einer Verständigung mit Italien über Fragen des Gefangenenaustausches und der
        Gefangenenbehandlung von Anbeginn an mit seinem durch Euere Excellenz in so
        verständnisvoller Weise vertretenen warmen Interesse begleitet hat. Es ist mir ein
        aufrichtiges Bedürfnis, dies bei dieser Gelegenheit auch im Namen der Deutschen Regierung
        besonders zum Ausdruck zu bringen.Genehmigen Euere Excellenz die Versicherung meiner ausgezeichnetsten Hochachtung, mit der ich die Ehre habe zu sein
Ihr ergebenster
Hertling.
