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                        Die preußischen Landtagswahlen vom 7. Dezember 1924 ergaben für die Parteien
        der "Großen Koalition" des Kabinetts Braun II insgesamt eine Niederlage. Zwar blieben
        Zentrumspartei (17,6 Prozent bzw. 81 Mandate, plus 0,3 Prozent bzw. fünf
        Mandate), Deutsche Demokratische Partei (DDP, 5,9 Prozent bzw. 27 Mandate, minus
        0,2 Prozent bzw. plus ein Mandat) und Sozialdemokratische Partei (SPD,
        24,9 Prozent bzw. 114 Mandate, minus 1,0 Prozent bzw. plus fünf Mandate)
        stabil. Aber die Deutsche Volkspartei verlor 4,2 Prozent und kam nur noch auf
        9,8 Prozent. Sie sackte damit von 59 Mandaten auf 45 Mandate ab. Gewinner waren
        die Deutschnationalen (DNVP), die auf 23,7 Prozent (plus 5,7 Prozent) bzw.
        109 Mandate (plus 33) kamen. Auch die Kommunistische Partei (KPD) steigerte ihr
        Ergebnis um 2,2 Prozent bzw. 13 Mandate und kam auf 9,6 Prozent bzw.
        44 Mandate. Darüber hinaus waren im Landtag vertreten die Nationalsozialisten (NSDAP,
        2,5 Prozent bzw. 11 Mandate), die Wirtschaftspartei (WP, ebenfalls
        2,5 Prozent bzw. 11 Mandate), die Deutsch-Hannoversche Partei (1,4 Prozent
        bzw. 6 Mandate) und die Polenpartei (0,4 Prozent bzw. 2 Mandate). Ddie
        Rest-USPD erhielt 0,4 Prozent, womit sie kein erlangen konnte. 
Die Regierungsbildung war wegen des Unwillens der DVP, die "Große Koalition" fortzuführen, schwierig. Die Regierung Braun II wurde zunächst durch ein Kabinett unter dem Zentrumspolitiker Wilhelm Marx abgelöst. Da dieses über keine stabile Mehrheit verfügte, wurde am 5. April 1925 abermals Otto Braun zum Ministerpräsidenten gewählt. Er bildete eine Regierung der Weimarer Koalition. 
                        
                             
                        
                             
                        Online seit 29.01.2018, letzte Änderung am 25.02.2019. Als PDF anzeigen
                         
                    
    Preußischer Landtag, 1924-1928
Die Regierungsbildung war wegen des Unwillens der DVP, die "Große Koalition" fortzuführen, schwierig. Die Regierung Braun II wurde zunächst durch ein Kabinett unter dem Zentrumspolitiker Wilhelm Marx abgelöst. Da dieses über keine stabile Mehrheit verfügte, wurde am 5. April 1925 abermals Otto Braun zum Ministerpräsidenten gewählt. Er bildete eine Regierung der Weimarer Koalition.
Literatur
FALTER, Jürgen / LINDENBERGER, Thomas / SCHUMANN, Siegfried, Wahlen und Abstimmungen
            in der Weimarer Republik. Materialien zum Wahlverhalten 1919-1933 (Statistische
            Arbeitsbücher zur neueren deutschen Geschichte), München 1986, S. 101.
                            MÖLLER, Horst, Preußen von 1918 bis 1947: Weimarer Republik, Preußen und der
            Nationalsozialismus, in: NEUGEBAUER, Wolfgang (Hg.), Handbuch der preußischen
            Geschichte, Bd. 3: Vom Kaiserreich zum 20. Jahrhundert und Große Themen der
            Geschichte Preußens, Berlin / New York, NY 2001, S. 149-311, hier 228-233.
                            Regierungskrise in Preußen 1924/25; Schlagwort
            Nr. 1381 .
.
                         .
.Empfohlene Zitierweise
Preußischer Landtag, 1924-1928, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 1800, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/1800. Letzter Zugriff am: 31.10.2025. 
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