Die diplomatischen Beziehungen zwischen dem Deutschen Reich und dem Heiligen Stuhl
kamen infolge des Kulturkampfes zum Erliegen. Nachdem der Botschafterposten seit 1871 schon
nicht mehr besetzt gewesen war, schloss die deutsche Regierung ihre Gesandtschaft beim
Heiligen Stuhl offiziell am 5. Dezember 1874. Mit der Beilegung des Kulturkampfes ab
1878 kam in Berlin der Wunsch auf, die diplomatischen Beziehungen zum Papst wieder
aufzunehmen. Nach ausgiebigen Vorverhandlungen wurde am 31. Mai 1882 der neue Gesandte,
Kurd von Schlözer, zu einer Antrittsaudienz von Leo XIII. empfangen. Die Botschaft war
nun, wie bereits vor 1871, eine Gesandtschaft Preußens. Zu einer Gesandtschaft des Deutschen
Reichs wurde sie erst wieder nach dem Ersten Weltkrieg Krieg im Jahr 1920. Diego von Bergen,
seit 1919 preußischer Gesandter beim Heiligen Stuhl, wurde in Personalunion auch Botschafter
des Deutschen Reichs.
Literatur
HANUS, Franciscus, Die preußische Vatikangesandtschaft 1794-1920, München 1954,
S. 290-329.
Empfohlene Zitierweise
Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und
Preußen 1880, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 3380, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/3380. Letzter Zugriff am: 24.11.2024.
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