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                        Der Internationale Gewerkschaftsbund (IGB) entstand aus dem Zusammenwirken der
        nationalen Gewerkschaftsbünde. Entscheidend für seine Gründung war die Trennung zwischen
        politischen und wirtschaftlichen Interessen, die es ermöglichte, dass sich 1901 in
        Kopenhagen Gewerkschaftsvertreter aus Deutschland, Frankreich, Belgien, Norwegen, Schweden,
        Finnland und Dänemark zum ersten Mal zu einer internationalen Bundeskonferenz trafen. Beim
        dritten Treffen 1903 in Dublin wurde beschlossen, eine Internationale Zentralstelle der
        gewerkschaftlichen Landeszentralen einzurichten. Da die deutschen Gewerkschaften mit 2,6
        Millionen Mitgliedern fast die Hälfte der angeschlossenen Mitglieder stellten, wurde mit
        Carl Legien ein Deutscher zum ersten Sekretär der Zentralstelle bestellt. 1913 bestand der
        IGB bereits aus 19 Bünden und sieben Millionen Mitgliedern; im selben Jahr benannte sich die
        Zentralstelle in "Internationaler Gewerkschaftsbund" (IGB) um. Da die einzelnen
        Mitgliederverbände ihre eigene Autonomie beanspruchten, blieb dem IGB eine bedeutende
        Handlungskompetenz verwahrt. Er hatte die Aufgabe, Kongresse durchzuführen, auf denen die
        Mitglieder informiert und Resolutionen gefasst wurden. Während des Ersten Weltkriegs löste
        sich der Internationale Gewerkschaftsbund auf. 1919 wurde er mit 14 Bünden und 20 Millionen
        Mitgliedern wiedererrichtet. Neuer Hauptsitz wurde Amsterdam, sowjetische Gewerkschaften
        wurden nicht zugelassen.  
                        
                             
                        
                             
                        Online seit 14.05.2013, letzte Änderung am 14.04.2014. Als PDF anzeigen
                         
                    
    Internationaler Gewerkschaftsbund
Literatur
FIMMEN, Edo, Der Internationale Gewerkschaftsbund. Ein Überblick seiner Entwicklung
            und seiner Ziele (Schriftenreihe des Internationaler Gewerkschaftsbundes 1),
            Amsterdam 1922, in: library.fes.de (Letzter Zugriff am: 09.04.2014).
                            SCHUSTER, Dieter, Die Deutsche Gewerkschaftsbewegung. DGB, Bonn-Bad Godesberg,
                51976, S. 37, 54. 
                            TOSSTORFF, Reiner, Kurze Geschichte des Internationalen Gewerkschaftsbundes. 85 Jahre
            Amsterdamer Internationale (Sozialismus. Supplementheft 11), Hamburg
            2004, S. 7-20.
                            TUDYKA, Kurt P., Internationaler Bund Freier Gewerkschaften (IBFG), in: MIELKE,
            Siegfried (Hg.), Internationales Gewerkschaftshandbuch, Leverkusen 1982, S. 3-9,
            hier 3. 
                        Empfohlene Zitierweise
Internationaler Gewerkschaftsbund, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 6100, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/6100. Letzter Zugriff am: 31.10.2025. 
                    