Junker
Viele Privilegien verschwanden zwar im Verlauf des 19. Jahrhunderts, doch die bevorrechtigte Stellung des preußischen Adels im Staatsdienst blieb bis 1918 erhalten. Zwar erwarben auch viele Bürgerliche im Verlauf des 19. Jahrhunderts Rittergüter, doch glichen die bürgerlichen Gutsbesitzer ihre Lebensweise und Vorstellungswelt schnell der des Adels an.
Die Junker standen der Novemberrevolution und der Weimarer Republik feindlich gegenüber und setzten sich für die Wiedereinführung der Monarchie ein. Daran änderte auch nichts, dass die neuen Machthaber auf eine Boden- und Verwaltungsreform in Ostelbien verzichteten. Zwar schwand der Einfluss des preußischen Adels auf Staat und Gesellschaft seit 1918 allmählich, doch erst die Niederlage von 1945 bedeutete das Ende des preußischen Junkertums.
Literatur
BÜTTNER, Ursula, Weimar. Die überforderte Republik. 1918-1933, in: BENZ, Wolfgang (Hg.), Gebhardt. Handbuch der deutschen Geschichte, Bd. 18: 20. Jahrhundert (1918-2000), Stuttgart 102010, S. 171-767, hier 471 f.
CARSTEN, Francis L., Der preußische Adel und seine Stellung in Staat und Gesellschaft bis 1945, in: WEHLER, Hans-Ulrich, Europäischer Adel 1750-1950 (Geschichte und Gesellschaft Sonderheft 13), Göttingen 1990, S. 112-125.
MALINOWSKI, Stephan, Vom König zum Führer. Deutscher Adel und Nationalsozialismus, Frankfurt am Main 2004.
WEHLER, Hans-Ulrich, Deutsche Gesellschaftsgeschichte, Bd. 4: Vom Beginn des Ersten Weltkriegs bis zur Gründung der beiden deutschen Staaten 1914-1949, München 2003, S. 219.