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Ein bestimmtes Gesetz, das der Regierung des Königreichs Sachsen das Recht gab, zu
bestimmen, ob und wie oft katholische Gottesdienste gefeiert werden und wie viele Ordensleute
sich in den einzelnen Städten niederlassen durften, konnte nicht identifiziert werden. Jedoch
sah das sächsische Staatkirchenrecht eine strenge Staatsaufsicht über die katholische Kirche
vor. Zu nennen sind hier insbesondere das "Mandat Friedrich Augusts I., die Ausübung der
katholisch-geistlichen Gerichtsbarkeit in den hiesigen Kreislanden, und die Grundsätze zu
Regulirung [sic] der gegenseitigen Verhältnisse der katholischen und evangelischen
Glaubensgenossen betreffend" vom 19. Februar 1827, die sächsische Verfassung vom
4. September 1831 und das "Gesetz, die Ausübung des staatlichen Oberaufsichtsrechts über
die katholische Kirche im Königreiche Sachsen betreffend" vom 23. August 1876. Hingegen war
den geistlichen Orden und ihren Angehörigen jegliche Tätigkeit in Sachsen verboten. Ausgenommen
waren seit 1876 lediglich weibliche Krankenpflegeorden, deren Mitglieder jedoch nur einzeln und
unter staatlicher Aufsicht tätig werden durften.
Online seit 03.06.2013, letzte Änderung am 26.06.2019. Als PDF anzeigen
Sächsisches Gesetz über die Regelung katholischer Gottesdienste und die geistlichen Orden
Quellen
Mandat, die Ausübung der katholisch-geistlichen Gerichtsbarkeit in den hiesigen
Kreislanden, und die Grundsätze zu Regulirung [sic] der gegenseitigen Verhältnisse der
katholischen und evangelischen Glaubensgenossen betreffend, vom 19. Februar 1827, in:
Gesetzsammlung für das Königreich Sachsen 1827, S. 13-27, in: babel.hathitrust.org (Letzter Zugriff am: 18.10.2013).
Die Verfassungsurkunde des Königreichs Sachsen vom 4. September 1831 sonst und jetzt,
in: HABERKORN, Daniel Ferdinand Ludwig, Die Verfassungsurkunde des Königreichs Sachsen vom
4. September 1831 sonst und jetzt, nebst Nachrichten über Zeit und Dauer der Landtage und
ihrer Directorien, Dresden 1881, S. 1-74, in: digital.slub-dresden.de (Letzter Zugriff am: 30.07.2013).
Gesetz, die Ausübung des staatlichen Oberaufsichtsrechts über die katholische Kirche im
Königreiche Sachsen betreffend vom 23. August 1876, in: Gesetz- und Verordnungsblatt für
das Königreich Sachsen vom Jahre 1876, Stück 1-23, S. 335-341, in: digital.slub-dresden.de (Letzter Zugriff am: 30.07.2013).
Literatur
HUBER, Ernst Rudolf, Deutsche Verfassungsgeschichte seit 1789, Bd. 4: Struktur und
Krisen des Kaiserreichs, Stuttgart 21982, S. 766.
Empfohlene Zitierweise
Sächsisches Gesetz über die Regelung katholischer Gottesdienste und die geistlichen Orden, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 1105, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/1105. Letzter Zugriff am: 21.05.2025.