Wahlen zur verfassunggebenden Landesversammlung in Württemberg 1919
Dabei erhielten die Unabhängigen Sozialdemokraten (USPD) 3,1 % der Stimmen bzw. 4 Mandate, die Mehrheitssozialdemokraten (MSPD) 34,4 % bzw. 52 Mandate, die Deutsche Demokratische Partei (DDP) 25,0 % bzw. 38 Mandate, die Zentrumspartei (Z) 20,8 % bzw. 31 Mandate, die deutschnationale Bürgerpartei 7,4 % bzw. 11 Mandate, der Württembergische Bauernbund 5,8 % bzw. 10 Mandate und die Württembergischen Weingärtner und Kleinbauern 2,7 % bzw. 4 Mandate. Die Wahlbeteiligung lag bei 90,9 %. Unter den 150 Abgeordneten waren insgesamt 13 Frauen.
Mit diesem Wahlergebnis erhielten MSPD, DDP und Z, die seit dem 11. November 1918 die provisorische Landesregierung bildeten, zwei Drittel der Sitze. Dementsprechend wurde die Regierung am 23. Januar von der Verfassunggebenden Landesversammlung bestätigt, strich am 14. Februar das Attribut "provisorisch" aus ihrer Amtsbezeichnung und nannte sich fortan "Staatsregierung". Die ersten ordentlichen Landtagswahlen fanden am 6. Juni 1920 statt.
Literatur
FALTER, Jürgen / LINDENBERGER, Thomas / SCHUMANN, Siegfried, Wahlen und Abstimmungen in der Weimarer Republik. Materialien zum Wahlverhalten 1919-1933 (Statistische Arbeitsbücher zur neueren deutschen Geschichte), München 1986, S. 113.
SAUER, Paul, Der württembergische Landtag, in: Von der Ständeversammlung zum demokratischen Parlament. Die Geschichte der Volksvertretungen in Baden-Württemberg, Stuttgart 1982, S. 205-223.
SAUER, Paul, Württemberg in der Weimarer Republik, in: SCHWARZMAIER, Hansmartin / SCHAAB, Meinrad (Hg.), Handbuch der baden-württembergischen Geschichte, Bd. 4: Die Länder seit 1918 (Veröffentlichungen der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg), Stuttgart 2003, S. 73-129, hier 74-82.