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"Die Weltbühne" erschien von 1905 bis 1933, bis 1918 unter dem Titel "Die
Schaubühne". Sie wurde vom Theaterkritiker Siegfried Jacobsohn gegründet, der bis zu seinem
Tod 1926 auch als ihr Herausgeber fungierte. Sie erschien wöchentlich in Berlin und befasste
sich zunächst hauptsächlich mit dem Theater. Seit 1913, als Kurt Tucholsky seine Mitarbeit
begann, wandte sie sich zunehmend Kultur, Politik und Wirtschaft zu. Die "Weltbühne"
erreichte eine maximale Auflage von 16.000 Exemplaren und bot vielen berühmten Autoren
eine Publikationsmöglichkeit: u. a. Bertold Brecht, Alfred Döblin, Lion Feuchtwanger
und Erich Mühsam. Ihre bekanntesten Redakteure waren Carl von Ossietzky (1926-1933) und
Tucholsky (1927-1933).
Vor allem durch den Ersten Weltkrieg politisierte sich die Zeitschrift und richte sich zunehmend politisch links aus. In der Weimarer Republik half sie, zahlreiche Fememorde rechter Geheimorganisationen aufzudecken. Sie war pazifistisch und anti-antisemitisch, thematisierte die Soziale Frage und die nationalsozialistische Gefahr. Sie war dabei demokratisch und anti-reaktionär. Seit Mitte der 1920er Jahre radikalisierte sie sich sukzessiv. Anfänglich mit Sympathien für Liberale und Sozialdemokraten näherte sich die "Weltbühne" den Kommunisten an, zu denen sie aber auch weiterhin eine gewisse Distanz wahrte. Sie war vor allem das Organ "heimatloser" Linker. 1931 wurde der berühmte Weltbühne-Prozess wegen Landesverrats geführt. Nach ihrem Ende 1933 erschienen zahlreiche Zeitschriften, die sich in ihrer Nachfolge sahen.
Online seit 29.01.2018, letzte Änderung am 10.09.2018. Als PDF anzeigen
Die Weltbühne
Vor allem durch den Ersten Weltkrieg politisierte sich die Zeitschrift und richte sich zunehmend politisch links aus. In der Weimarer Republik half sie, zahlreiche Fememorde rechter Geheimorganisationen aufzudecken. Sie war pazifistisch und anti-antisemitisch, thematisierte die Soziale Frage und die nationalsozialistische Gefahr. Sie war dabei demokratisch und anti-reaktionär. Seit Mitte der 1920er Jahre radikalisierte sie sich sukzessiv. Anfänglich mit Sympathien für Liberale und Sozialdemokraten näherte sich die "Weltbühne" den Kommunisten an, zu denen sie aber auch weiterhin eine gewisse Distanz wahrte. Sie war vor allem das Organ "heimatloser" Linker. 1931 wurde der berühmte Weltbühne-Prozess wegen Landesverrats geführt. Nach ihrem Ende 1933 erschienen zahlreiche Zeitschriften, die sich in ihrer Nachfolge sahen.
Literatur
Die Weltbühne, in: zdb-katalog.de (Letzter Zugriff am: 04.09.2018).
Die Schaubühne / Die Weltbühne, in: DIETZEL, Thomas / HÜGEL, Hans-Otto, Deutsche
literarische Zeitschriften 1880-1945. Ein Repertorium, Bd. 4: 2467-3341. Die Rampe
- Zwölf Jahre, München u. a. 1988, Nr. 2618, S. 1068-1070.
GALLUS, Alexander, Heimat "Weltbühne". Eine Intellektuellengeschichte im
20. Jahrhundert (Hamburger Beiträge zur Sozial- und Zeitgeschichte 50), Göttingen
2012, S. 51-61.
VIAF:
178609546
Empfohlene Zitierweise
Die Weltbühne, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 1315, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/1315. Letzter Zugriff am: 19.05.2025.