Bericht Viale Prelàs an Lambruschini Nr. 1259 vom 29. April 1845

Der Münchener Nuntius Michele Viale Prelà beantwortete mit seinem Bericht Nr. 1259 vom 29. April 1845 die Weisung Kardinalstaatssekretär Luigi Lambruschinis vom 21. Februar 1845 (Schlagwort Nr. 1386). Der Nuntius schreibt, dass er sich sofort an den Kölner Erzbischof Johannes von Geissel gewandt und ihm die in der Weisung enthaltenen Instruktionen zur Dotationen einiger Diözesen in Preußen mitgeteilt habe. Geissel habe sich entsprechend in opportuner Weise der Abgeordneten der rheinischen Provinzialstände bedient, die erreicht haben, dass die Frage einige Tage später den Ständen vorgelegt wurde. Alle 84 Abgeordnete, unter ihnen auch 38 Protestanten, haben einstimmig beschlossen, dass die Frage der Regierung vorgelegt werde, damit sie den Pflichten der Bulle "De salute animarum" nachkomme und endlich die Diözesen definitiv dotiere. Geissel habe zu Viale Prelà gesagt, dass die Sache nicht besser hätte laufen können und dass es ein großer Schritt sei, der hoffentlich zur definitiven Lösung der Affäre führen werde. Geissel schreibe, dass die Regierung zwar – insbesondere in Hinsicht auf die Diözese Ermland – Widerstand leisten, dass er sich aber darum bemühen werde, dass die Bischöfe und Kapitel eine Petition an den König senden, damit er die Bestimmungen der Bulle endlich für alle Diözesen umsetze. Er solle zulassen, dass sich die Regierung betreffs Ermland mit dem Heiligen Stuhl einige. Geissel behalte sich vor, Lambruschini direkt wegen der Ergebnisse zu informieren, die man erreichen werde. Viale Prelà zweifelt nicht, dass Geissel damit Erfolg haben werde.
Literatur
Viale Prelà an Lambruschini vom 29. April 1845; AAV, Segr. Stato, Esteri, rubr. 255, busta 501, fasc. 3, [ohne Paginierung].
Empfohlene Zitierweise
Bericht Viale Prelàs an Lambruschini Nr. 1259 vom 29. April 1845, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 1387, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/1387. Letzter Zugriff am: 24.11.2024.
Online seit 24.06.2016, letzte Änderung am 23.02.2017.
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