Vom 2. bis zum 6. August 1920 fand in Genf der 25. Internationale
Bergarbeiterkongress mit Vertretern von Bergarbeiterverbänden aus Deutschland, Frankreich,
England, den Vereinigten Staaten von Amerika, Belgien, der Tschechoslowakei, den
skandinavischen Ländern, dem Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen, Polen, den
Niederlanden, Österreich und Ungarn statt. Von den 148 Delegierten stammten allein 43
aus dem Deutschen Reich. Unter ihnen waren Otto Hue vom freigewerkschaftlichen
Bergarbeiterverband, Heinrich Imbusch vom Gewerkverein christlicher Bergarbeiter und Georg
Wißmann vom Hauptverband des Verbandes der Bergarbeiter Deutschlands. Die Delegierten
entschlossen sich unter anderem, die Nationalisierung oder Sozialisierung der Bergwerke
aller Länder sowie die Einführung der Sechsstundenschicht für die Untertagearbeiter zu
fordern. Des Weiteren erklärten die Kongressteilnehmer, einen zukünftigen Krieg mit Hilfe
eines internationalen Generalstreiks verhindern zu wollen. Hue, Imbusch und Wißmann wurden
in den Exekutivausschuss des Internationalen Bergarbeiterverbandes gewählt.
Die
christlichen Gewerkschaften relativierten jedoch ihre eindeutige Position zur Frage der
Sozialisierung und der Arbeitszeitverkürzung, die sie auf dem Kongress bezogen hatten, noch
im gleichen Jahr.
Quellen
SCHULTHESS' Europäischer Geschichtskalender 61,2, NF 36 (1920), München 1924,
S. 134-136.
Literatur
WINKLER, Heinrich August, Von der Revolution zur Stabilisierung. Arbeiter und
Arbeiterbewegung in der Weimarer Republik 1918 bis 1924 (Geschichte der Arbeiter und der
Arbeiterbewegung in Deutschland seit dem Ende des 18. Jahrhunderts), Berlin / Bonn
21985, S. 430.
Empfohlene Zitierweise
Internationaler Bergarbeiterkongress vom 2. bis zum 6. August 1920 in
Genf, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 14031, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/14031. Letzter Zugriff am: 25.11.2024.
Online seit 14.01.2013, letzte Änderung am 26.06.2019.Als PDF anzeigen