Komitee zur Förderung der Wiedererrichtung des Bistums Brandenburg

Im Umfeld des 100-jährigen Jubiläums der Errichtung der Fürstbischöflichen Delegatur Brandenburg-Pommern als Teil des Fürstbistums Breslau 1921 entstand unter den dortigen Katholiken der Wunsch, diese zu einem Bistum zu erheben. Institutionellen Ausdruck fand dieser mit der Konstituierung eines "Komitees zur Förderung der Wiedererrichtung des Bistums Brandenburg", das aus einflussreichen Persönlichkeiten unter dem Vorsitz Wilhelm Rindermanns bestand.
Das Komitee richtete am 19. März 1922 eine entsprechende Denkschrift an Pacelli sowie Abschriften an Reichskanzler Joseph Wirth, den preußischen Ministerpräsidenten Otto Braun, die Zentrumsfraktionen des Reichs- und des preußischen Landtages, an den Breslauer Fürstbischof Adolf Kardinal Bertram als Vorsitzenden der Fuldaer Bischofskonferenz sowie an den Fürstbischöflichen Delegaten Josef Deitmer. Die Denkschrift stellte das Projekt ausdrücklich in den Zusammenhang mit dem zu erwartenden Abschluss eines Reichskonkordates.
Zwar war Bertram mit der Errichtung eines Bistums, das auch die Hauptstadt Berlin einschließen sollte, prinzipiell einverstanden, doch wurden die Reichskonkordatsverhandlungen bald ergebnislos abgebrochen, weshalb vorerst auf eine Bistumserhebung verzichtet werden musste. Jedoch wurde Deitmer 1923 zum Weihbischof erhoben. Erst im Preußenkonkordat von 1929 wurde die Delegatur schließlich zum Bistum erhoben, allerdings nicht mit Sitz in Brandenburg, sondern in Berlin.
Literatur
Fürstbischöfliche Delegatur Brandenburg-Pommern und Gründung des Bistums Berlin; Schlagwort Nr. 344.
HÖHLE, Michael, Die Gründung des Bistums Berlin 1930 (Veröffentlichungen der Kommission für Zeitgeschichte B 73), Paderborn u. a. 1996, S. 78-93.
Empfohlene Zitierweise
Komitee zur Förderung der Wiedererrichtung des Bistums Brandenburg, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 14057, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/14057. Letzter Zugriff am: 24.11.2024.
Online seit 31.07.2013, letzte Änderung am 25.02.2019.
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