Statuten der Erzbruderschaft zur Schmerzhaften Muttergottes des Campo Santo Teutonico von 1876
Mit den neuen Statuten wurde das Amt des Rektors als des hauptamtlichen Leiters der Erzbruderschaft eingeführt. Er führte den Vorsitz des Verwaltungsrates (Congregazione dei Provvisori), dessen Mitglieder aus den deutschen Mitbrüdern gewählt werden sollten. Dazu sollte der Rektor des belgischen Kollegs oder ein Niederländer kommen. Sofern sie katholisch waren, hatten außerdem die beim Heiligen Stuhl akkreditierten diplomatischen Vertreter Österreichs, des Deutschen Reichs sowie Bayerns freien Zutritt und Stimmrecht bei den Sitzungen. Oberaufsicht führte ein Kardinalprotektor. Der Rektor selbst sollte vom Kardinalprotektor nach vorheriger Konsultation der Erzbischöfe von Köln, München und Freising sowie Salzburg bestimmt werden. Daneben wurden zur Förderung studierender Priester Studienkaplaneien geschaffen, weswegen der 21. November 1876 als Gründungsdatum des Priesterkollegs am Campo Santo gilt. Der zweite Teil der Statuten regelte die religiösen Übungen der Erzbruderschaft.
Quellen
Statuta Venerabilis Archiconfraternitatis B. M. V. de Campo Santo
Teutonicorum et Flandrorum in Urbe. Una cum litteris apostolicis SS. Domini nostri
Pii Papae IX, die 21 Novembris 1876 ea confirmatibus, in: Archiv des Campo Santo
Teutonico in Rom, Libro 52.
Literatur
EMMERICH, David, Vorgeschichte und Geschichte des Priesterkollegiums am campo Santo,
in: Römische Quartalsschrift 35 (1927), S 3-52, hier 30 f.
GATZ, Erwin, Anton de Waal (1837-1917) und der Campo Santo Teutonico (Römische
Quartalschrift für christliche Altertumskunde und Kirchengeschichte, Supplementheft
38), Rom / Freiburg im Breisgau / Wien 1980, S. 51-55.
GATZ, Erwin, Der Campo Santo Teutonico seit dem Tode Anton de Waals (1917), in: GATZ,
Erwin (Hg.), Hundert Jahre deutsches Priesterkolleg beim Campo Santo Teutonico
(1876-1976). Beiträge zu seiner Geschichte (Römische Quartalschrift für Christliche
Altertumskunde und Kirchengeschichte, Supplementheft 35), Rom / Freiburg im Breisgau /
Wien 1977, S. 9-38.