Kardinalsernennung in pectore
Der Papst konnte in einem geheimen Konsistorium aber auch einzelne Kardinalskreierungen vornehmen ohne den Namen zu nennen und diesen der Öffentlichkeit preiszugeben. Derartige Ernennungen nannte man "in pectore" bzw. "in petto" (CIC/1917, can. 233 §2). Die Rechte und Privilegien eines so ernannten Kardinals wurden erst bei einer späteren Verkündigung wirksam, dessen Anziennität wurde jedoch von seiner Kreation an berechnet.
Der Papst vollzog eine Kardinalsernennung derartig, wenn einer sofortigen Publikation des Namens eine politische oder eine innerkirchliche, personalpolitische Situation entgegenstand.
Quellen
1917 Codex Iuris Canonicis, can. 233, in: www.jgray.org (Letzter Zugriff am: 24.05.2016).
Codex Iuris Senior, can. 233, in: www.catho.org (Letzter Zugriff am: 24.05.2016).
GASPARRI, Pietro (Hg.), Codex Iuris Canonici Pii X Pontificis Maximi iussu
digestus, Benedicti Papae XV auctoritate promulgatus, Rom 1917, can. 233, in:
archive.org (Letzter Zugriff am: 24.05.2016).
Literatur
EICHMANN, Eduard / MÖRSDORF, Klaus, Lehrbuch des Kirchenrechts auf Grund des Codex
Iuris Canonici, Bd. 1: Allgemeines und Personenrecht, Paderborn
71953, S. 410-412.
DEL RE, Niccolò, Vatikanlexikon, Augsburg 1998,
Sp. 375 f.
HILLING, Nikolaus, In petto, in: Lexikon für Theologie und Kirche 5 (1933), Sp. 419.