Marienschwestern von der Unbefleckten Empfängnis in Berlin
1895 wurde eine weitere Niederlassung in der Lausitzerstraße gegründet. Die zunächst von fünf Schwestern geführte Einrichtung, deren finanzielle Situation in den ersten Jahren sehr angespannt war, wurde zu einem Zentrum für Kinderfürsorge und ambulante Krankenpflege ausgebaut. Im Jahr 1900 gründete sich ein Komitee um den Berliner Pfarrer Faika, das den angesichts der Patientenzahlen gefassten Plan der Errichtung eines Krankenhauses mit stationären Behandlungsmöglichkeiten in die Tat umsetzen sollte. Das ein Jahr darauf fertiggestellte St. Marien-Krankenhaus bot Platz für 110 Patienten. 1908 wurde eine staatlich anerkannte Krankenpflegeschule eingerichtet, die sich eines regen Zulaufs erfreute. Während des Ersten Weltkriegs wurde die Klinik den militärischen Behörden unterstellt und diente als Lazarett. Erst 1920 kehrte man zum Normalbetrieb zurück. Als besondere Förderer von Ordensniederlassung und Krankenhaus galten unter anderem der Berliner Dompropst Neuber und der Münchener Erzbischof Kardinal Faulhaber, der hier während eines Studienaufenthalts regelmäßig Gottesdienst feierte.
1928 wurde der Bau eines weiteren Krankenhauses in Angriff genommen, das als St. Antonius-Krankenhaus 1930 den Betrieb aufnahm. 1934 bestanden in Berlin insgesamt 12 Niederlassungen der Marienschwestern von der Unbefleckten Empfängnis.
Literatur
Die Wohlfahrtseinrichungen von Groß-Berlin nebst einem Wegweiser für die praktische
Ausübung der Armenpflege in Berlin. Ein Auskunfts- und Handbuch, Berlin 1910,
S. 54.
HEIMBUCHER, Max, Die Orden und Kongregationen der katholischen Kirche, Bd. 2,
Paderborn 31934, ND München / Paderborn / Wien 1965, S. 545.
LAZARUS, Paul, Das St. Antonius Krankenhaus Berlin-Karlshorst. Errichtet von den
Marienschwestern, Berlin 1931.
Marienschwestern von der Unbefleckten Empfängnis; Schlagwort
Nr. 3547.
SCHWETER, Joseph, Geschichte der Kongregation der Marienschwestern. Aus dem Mutterhaus
in Breslau 1854-1934, Berlin 1981, S. 145-155, 181 f.