Päpstlicher Geheimkämmerer

Die Päpstlichen Geheimkämmerer oder Geheimen Kammerherren waren bis zur Reform 1967/68 unter Papst Paul VI. Mitglieder des Päpstlichen Hofes. Differenziert wurde zwischen Geistlichen und Laien.
In der Klasse der Laien unterschieden sich die Titel "Cameriere Segreto di Spada e Cappa Participante" (Wirklicher Geheimkämmerer mit Schwert und Mantel), "Cameriere Segreto di Spada e Cappa" (Geheimkämmerer mit Schwert und Mantel) und "Cameriere d'Onore di Spada e Cappa" (Ehrenkämmerer mit Schwert und Mantel).
In der Klasse der Geistlichen unterscheiden sich die Titel "Cameriere Segreto Partecipanti" (Wirklicher Geheimkämmerer), "Cameriere Segreto Suprannumerario" (Sonstiger "überzähliger" Geheimkämmerer) und "Cameriere d'onore" (Ehrenkämmerer).
Erste Laienkämmerer sind im Pontifikat Urbans VIII. (1623-1644) nachweisbar und stammten meist aus römischen Adelsfamilien. Dies wandelte sich unter Pius IX. (1846-1878), der zunehmend Kämmerer aus dem italienischen Ausland ernannte. Bis 1970 erlosch diese Würde mit dem Tod des ernennenden Papstes.
Literatur
BENZ, Hartmut, Die Laienmitglieder der 'Famiglia Pontificia'. Zu Geschichte und Gegenwart des päpstlichen Hofes, in: Römische Quartalschrift 97 (2002), S. 123-145, hier 128 f.
DEL RE, Niccolò, Mondo Vaticano. Passato e Presente, Vatikanstadt 1995.
DREIER, Wilhelm, Familia Pontificia, in: Lexikon für Theologie und Kirche2 4 (1960), Sp. 7 f.
HÜLSKAMP, Martin, Päpstliche Kammerherren, in: Lexikon für Theologie und Kirche3 7 (1998), Sp. 1340 f.
Empfohlene Zitierweise
Päpstlicher Geheimkämmerer, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 16046, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/16046. Letzter Zugriff am: 29.03.2024.
Online seit 07.11.2011, letzte Änderung am 07.07.2016.
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