Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) in Bayern
Bei den Landtagswahlen vom 6. Juni 1920, die am 7. November in Coburg nachgeholt wurden, trat die KPD erstmals an, bekam aber nur 1,7 % der Stimmen bzw. 2 Mandate. Im gleichen Jahr folgte in Bayern zwar nur eine Minderheit der Unabhängigen Sozialdemokraten (USPD) dem Beschluss, zur KPD überzugehen. Dennoch bedeutete dies für die kleine bayerische KPD einen bedeutenden Mitgliederzuwachs und eine Vergrößerung der Landtagsfraktion auf 7 Abgeordnete. Als die Repressionen Mitte der 1920er-Jahre nachließen, gelang der Partei ein langsamer, aber stetiger Aufbau der Parteiorganisationen. Die Bedeutung der bayerischen KPD blieb aber innerhalb der Gesamtpartei gering.
Vor allem in Zeiten wirtschaftlicher Krisen konnte die KPD auch in Bayern beachtliche Wahlerfolge erzielen, die für die fundamentaloppositionelle Partei freilich zu keiner Regierungsbeteiligung führten. So erzielte die bayerische KPD bei den Landtagswahlen am 6. April 1924 – am 4. Mai in der Pfalz – 8,3 % der Stimmen bzw. 9 Mandate und während der Weltwirtschaftskrise bei den Landtagswahlen vom 24. April 1932 6,6 % der Stimmen bzw. 8 Mandate. In den Zeiten der relativen Stabilität der Weimarer Republik dagegen bekam die KPD bei den Landtagswahlen vom 20. Mai 1928 nur 3,8 % der Stimmen bzw. 5 Mandate.
Literatur
FALTER, Jürgen / LINDENBERGER, Thomas / SCHUMANN, Siegfried, Wahlen und Abstimmungen in
der Weimarer Republik. Materialien zum Wahlverhalten 1919-1933 (Statistische Arbeitsbücher zur
neueren deutschen Geschichte), München 1986, S. 91.
MEHRINGER, Hartmut, Die KPD in Bayern 1919-1945. Vorgeschichte, Verfolgung und Widerstand,
in: BROSZAT, Martin / MEHRINGER, Hartmut / FRÖHLICH, Elke (Hg.), Bayern in der NS-Zeit.
Bd. 5: Die Parteien KPD, SPD, BVP in Verfolgung und Widerstand, München 1983,
S. 1-286.
MÜHLDORFER, Friedbert, Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), 1919-1933/1945-1956,
in:Historisches Lexikon Bayerns, in: www.historisches-lexikon-bayerns.de (Letzter Zugriff am: 19.03.2014).