Josephinismus
Die prominenten Kirchenreformen wurden ebenfalls bereits unter der Mutter Josephs II. eingeleitet. Sie begann seit circa 1750 beispielsweise damit, Feiertage und einzelne Klöster aufzuheben und Wallfahren einzuschränken. Ihr Sohn verbot etwa die Korrespondenz mit Rom und mit auswärtigen Ordensoberen und hob erst die als unnütz empfundenen, überwiegend kontemplativen, später auch andere Klöster auf. Die dabei erzielten Einnahmen wurden nicht nur für die Pensionen der ehemaligen Nonnen und Mönche verwandt, sondern insbesondere zur Förderung der Pfarrseelsorge. Joseph II. verfolgte daneben eine religiöse Toleranzpolitik.
Neben dieser Kirchenpolitik betrieben Maria Theresia und ihr Sohn auch eine allgemeine Staatsreform – so auf dem Gebiet der Heeresfinanzierung und der Verwaltung. Hinzu kamen Bildungs- und Wirtschaftsreformen sowie Bemühungen um eine Kodifizierung des Rechts.
Literatur
DEMEL, Walter, Josephinismus, in: Enzyklopädie der Neuzeit 6 (2007), Sp. 42-46.
TOMEK, Ernst, Joseph II., in: Lexikon für Theologie und Kirche 5 (1933), Sp. 572-575.
ZINNHOBLER, Rudolf, Joseph II., in: Lexikon für Theologie und Kirche3 5 (1996), Sp. 1008-1010.