Rede Michaelis' vor dem Haushaltsausschuss am 21. August 1917

Reichskanzler Georg Michaelis betonte in seiner Rede vor dem Haushaltsausschuss am 21. August 1917 die gute Zusammenarbeit mit den Bundesgenossen und gab die Information des Generalfeldmarschalls Paul von Hindenburg weiter, dass die militärische Lage so gut wie nie zuvor sei. Der Reichskanzler kritisierte die mangelnde Friedensbereitschaft der Gegner und stellte fest, dass die Reichsregierung die geheimen Abkommen zwischen der Entente habe nachweisen können. In der Frage der Päpstlichen Friedensnote zeigte sich Michaelis darüber erfreut, dass die Presse die Auffassung vertrete, dass das Deutsche Reich keine Friedensangebote machen könne, solange die Gegner an ihrem Vernichtungswillen festhielten. Der Reichskanzler wies darauf hin, dass die Papstnote nicht von den Mittelmächten beeinflusst worden sei, sondern dass die Initiative ausschließlich beim Heiligen Stuhl gelegen habe. Eine Antwort auf die Friedensnote könne das Deutsche Reich erst nach Absprache mit seinen Verbündeten geben. Michaelis signalisierte dem Hauptausschuss seine Bereitschaft, mit ihm weiterhin über dieses Thema in Kontakt zu bleiben.
Quellen
Die Diskussion in der 171. Sitzung des Hauptausschusses vom 21. August 1917, in: SCHIFFERS, Reinhard / KOCH, Manfred / BOLDT, Hans, Der Hauptausschuß des Deutschen Reichstags 1915-1918, Bd. 3: 118.-190. Sitzung 1917 (Quellen zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien, Erste Reihe: Von der konstitutionellen Monarchie zur parlamentarischen Republik, 9/III), Düsseldorf 1983, Nr. 171, S. 1625-1628.
SCHULTHESS' Europäischer Geschichtskalender 58,2, NF 33 (1917), München 1920, S. 755-759.
Empfohlene Zitierweise
Rede Michaelis' vor dem Haushaltsausschuss am 21. August 1917, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 18040, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/18040. Letzter Zugriff am: 19.04.2024.
Online seit 24.03.2010, letzte Änderung am 26.06.2019.
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